Nach monatelangen Verhandlungen Bahn einigt sich mit der EVG
"Halber" Durchbruch im Tarifstreit bei der Bahn: Nach monatelangen Verhandlungen hat sich der Konzern mit der EVG auf eine deutliche Lohnerhöhung geeinigt. Parallel begannen die Schlichtungsgespräche mit der Konkurrenzgewerkschaft GDL.
Die Bahn und die Eisenbahngewerkschaft EVG haben sich nach fast einjährigem Ringen auf einen Tarifabschluss geeinigt. Zum 1. Juli werden die Löhne für rund 160.000 Beschäftigte um 3,5 Prozent erhöht - beziehungsweise mindestens um 80 Euro. Zum 1. Mai 2016 steigen die Einkommen dann noch einmal um 1,6 Prozent, mindestens um 40 Euro. Der Tarifvertrag läuft bis zum 30. September 2016. Hinzu kommt eine Einmalzahlung.
EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba äußerte sich zufrieden, Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber sagte, man sei "an die Grenze dessen gegangen, was unsere Geschäfte hergeben."
Keine Streiks bis mindestens zum 17. Juni
Heute Nachmittag begannen außerdem die Schlichtungsgespräche zwischen der Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL. Dabei gilt eine Friedenspflicht bis zum 17. Juni - solange brauchen die Bahn-Kunden also keinen Streik zu befürchten. Schlichter sind der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei) und Brandenburgs Ex-Regierungschef Matthias Platzeck (SPD).
Ramelow geht mit Optimismus in die Gespräche. "Das wird ein steiniger Weg, aber ich bin zuversichtlich, dass die Schlichtung Erfolg haben wird", sagte er der "Rheinischen Post". "Sämtliche Probleme sind lösbar."