Erste Staatsanleihen versteigert Argentinien bekommt wieder Kredit
Nach 15 Jahren ist Argentinien an die internationalen Finanzmärkte zurückgekehrt. Bei einer Auktion wurden Staatsanleihen im Wert von rund 14,5 Milliarden Euro versteigert. Mit dem Geld sollen nun die ausgezahlt werden, die von der Ex-Regierung als "Geierfonds" kritisiert worden waren.
Argentinien hat nach der Staatspleite und einer 15-jährigen Abstinenz vom Kapitalmarkt die Rückkehr an die internationalen Finanzmärkte geschafft. Die Versteigerung von Staatsanleihen mit Laufzeiten von drei bis 30 Jahren sei über insgesamt 16,5 Milliarden US-Dollar (rund 14,5 Miliarden Euro) zu einem durchschnittlichen Zinssatz von 7,2 Prozent abgeschlossen worden, sagte der argentinische Finanzminister Alfonso Prat-Gay.
Insgesamt habe es von Seiten der Investoren eine Nachfrage deutlich über 60 Milliarden Dollar gegeben, sagte Prat-Gay. "Es war die größte Nachfrage (für Anleihen) in der Geschichte Argentiniens." Das sei ein "unglaubliches" Ergebnis für ein Land, das aus der Staatspleite komme.
Kurswechsel der Regierung Macri
Mit dem eingenommenen Geld sollen Hedgefonds bezahlt werden. Die argentinische Regierung hatte nach jahrelangem Streit Ende Januar eingewilligt, an vier Fonds insgesamt 4,65 Milliarden Dollar zu zahlen, 75 Prozent der ursprünglich geforderten Summe.
Im Finanzministerium dürfte die Freude groß sein.
Zwei der Hedgefonds, NML Capital und Aurelius, hatten nach der Staatspleite argentinische Schuldscheine billig aufgekauft und später den Nennwert der Staatsanleihen verlangt, was die damalige Regierung von Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner vehement verweigerte. Kirchner sprach von "Geierfonds". Denn anders als diese hatten mehr als 90 Prozent der Gläubiger in den Jahren 2005 und 2010 einen Schuldenschnitt akzeptiert. Kirchners Nachfolger Mauricio Macri vollzog einen Kurswechsel und ließ innerhalb kurzer Zeit die Einigung mit den Hedgefonds aushandeln.