Pleite des Mutterkonzern zieht Kreise Insolvenz für 15 Arcandor-Töchter angemeldet
Die Insolvenz der Muttergesellschaft Arcandor hat weitere Töchter des Essener Touristik- und Handelskonzerns in den Pleite-Strudel gerissen. Die Arcandor-Gruppe stellte nach eigenen Angaben für 15 Unternehmen Insolvenzanträge. Betroffen seien insgesamt 6700 Mitarbeiter.
Das Handels- und Touristikunternehmen Arcandor hat für weitere 15 Tochter-Gesellschaften aus dem Bereich Handel Insolvenzanträge wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt. Betroffen sind 6700 Beschäftigte, wie das Unternehmen in Essen mitteilte. Nach den vergangene Woche gestellten Insolvenzanträgen für die Hauptgesellschaft Arcandor AG sowie für Karstadt, Quelle und die Versandhandels-Dachgesellschaft Primondo steigt damit die Zahl der gefährdeten Arbeitsplätze auf knapp 50.000.
Insolvenzanträge wurden beim Amtsgericht Essen unter anderem für die Primondo Logistik mit 1300 Beschäftigten sowie die Quelle Communication Center in Magdeburg mit 1000 und in Berlin mit 1200 Beschäftigten gestellt. "Betroffen sind maßgeblich Gesellschaften, die Dienstleistungen oder andere Leistungen nahezu ausschließlich für die bereits insolventen Kernunternehmen erbringen", erklärte das Unternehmen.
Sal. Oppenheim verkauft Arcandor-Anteile
Unterdessen verkaufte die Bank Sal. Oppenheim ihre 3,7 Prozent direkt an Arcandor gehaltenen Anteile. Die Oppenheim-Gesellschafter besitzen aber weiterhin über eine Beteiligungsgesellschaft knapp 25 Prozent an Arcandor. Zeitungsberichten zufolge haben die Gesellschafter des Bankhauses noch keine Entscheidung getroffen, ob sie nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens, die noch im Sommer erwartet wird, langfristig beim Arcandorkonzern engagiert bleiben werden. Arcandor-Großaktionärin Madeleine Schickedanz hat sich für den Erhalt des insolventen Unternehmens als Ganzes ausgesprochen und will ihren Anteil von rund 26,7 Prozent behalten.