Einigung in vierter Verhandlungsrunde Elf Prozent mehr Lohn für Gebäudereiniger
Für die rund 700.000 Menschen im Gebäudereiniger-Handwerk gibt es einen Tarifabschluss: Von Januar an steigen die Löhne um elf Prozent. Das teilte die zuständige Industriegewerkschaft mit.
In der Tarifauseinandersetzung im Gebäudereiniger-Handwerk ist in der vierten Verhandlungsrunde eine Einigung erzielt worden. Wie die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mitteilte, werden die Löhne in dieser Branche ab dem ersten Januar 2025 um rund elf Prozent steigen. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt zwei Jahre.
Ulrike Laux, Verhandlungsführerin für die IG BAU, sprach von einem "guten Ergebnis". " Freilich hätten wir uns durchaus mehr vorstellen können, aber dafür haben wir jetzt den Einstieg für Verhandlungen über eine Jahressonderzahlung für Gewerkschaftsmitglieder erreicht. Dafür kämpfen wir schon seit zehn Jahren."
Gewerkschaftsbonus im Gespräch
In der untersten Lohngruppe, die der Reinigungskräfte, wird der Mindestlohn zum 1. Januar 2025 zunächst von 13,50 Euro auf 14,25 Euro erhöht. Zum 1. Januar 2026 steigt der Einstiegslohn dann auf 15 Euro an.
Der Mindestlohn der Branche für Fachkräfte - also Glas- und Fassadenreiniger - steigt demnach über denselben Zeitraum um 10,2 Prozent. Zum 1. Januar 2025 steigt der Tarif von 16,70 Euro auf 17,65 Euro, zum 1. Januar 2026 dann auf 18,40.
Auch Auszubildende erhalten mehr Geld. Zum 1. Januar 2025 steigt die Vergütung für Azubis im ersten Lehrjahr von 900 auf 1.000 Euro, im zweiten Lehrjahr von 1.035 auf 1.150 Euro und im dritten Lehrjahr von 1.200 auf 1.300 Euro. Ein 13. Monatseinkommen konnten die Gewerkschafter nicht durchsetzen. Sie vereinbarten aber mit den Arbeitgebern ab Ende 2025 Gespräche über einen möglichen Gewerkschaftsbonus ab 2027.
700.000 Beschäftigte in der Branche
Das Gebäudereinigungs-Handwerk ist mit über 26 Milliarden Euro Jahresumsatz ein bedeutender Wirtschaftszweig und mit rund 700.000 Beschäftigten das größte Handwerk in Deutschland. Etwa 500.000 Mitarbeitende, davon ein Großteil Frauen, bekommen lediglich den Branchenmindestlohn. In den Betrieben des Bundesinnungsverbandes sind rund 80 Prozent aller Beschäftigten angestellt.
Die jeweils zuständigen Gremien der Tarifvertragsparteien müssen noch bis spätestens 29. November 2024 der Vereinbarung endgültig zustimmen.