Daten der Bundesagentur für Arbeit Arbeitslosenquote sinkt im Mai auf 6,7 Prozent
Die Arbeitslosenquote ist auf den tiefsten Mai-Stand seit 20 Jahren gesunken. Es gab rund 2,86 Millionen Arbeitslose, die Quote lag bei 6,7 Prozent. Agenturchef Weise sagte, die Entwicklung sei zwar positiv - die gute Grundtendenz aber schwächer geworden. Die Euro-Krise bleibe ein Risiko.
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Mai um 108.000 auf 2,855 Millionen gesunken. Das waren 105.000 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr, teilte die Bundesagentur für Arbeit mit. Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 Punkte auf 6,7 Prozent. Das ist der niedrigste Mai-Stand seit dem Jahr 1992. Vor einem Jahr hatte sie bei 7,0 Prozent gelegen.
Saisonbereinigt blieb die Arbeitslosenzahl in Deutschland im Mai unverändert bei 2,872 Millionen. Im Westen stieg die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl um 4000, im Osten sank sie um 4000.
Die bundesweit niedrigste Arbeitslosenquote für Mai weist der Bezirk Eichstätt in Bayern auf (1,1 Prozent), die höchste die Uckermark in Mecklenburg-Vorpommern (16,3 Prozent). In Bundesländer unterteilt liegen Bayern (3,5 Prozent) und Baden-Württemberg (3,8 Prozent) an der Spitze, Schlusslichter sind Sachsen-Anhalt (11,5 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (11,7 Prozent) und schließlich Berlin (12,2 Prozent).
"Wir beschleunigen nicht mehr"
Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, sagte, der deutsche Arbeitsmarkt habe sich im Mai insgesamt weiter positiv entwickelt. Insbesondere die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lägen weiter deutlich im Plus.
Allerdings schwäche sich die gute Grundtendenz etwas ab, sagte Weise weiter: "Wir fahren weiter mit Geschwindigkeit, beschleunigen aber nicht mehr." Die Entwicklung sei weiterhin gut, man könne aber nicht erwarten, dass die Zahl der Arbeitslosen permanent sinkt und die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze stark steigt.
Weise: Jahresdurchschnittswert unter drei Millionen
Für dieses Jahr rechnet Weise nach eigenen Worten weiter mit einer durchschnittlichen Arbeitslosigkeit von rund 2,9 Millionen. Er räumte aber ein, dass die Euro-Schuldenkrise und ihre möglichen negativen Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft auch für den Arbeitsmarkt weiterhin ein Risiko darstellen.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften bewegt sich nach Angaben der Behörde auf hohem Niveau. Im Mai waren demnach knapp eine halbe Million offener Stellen gemeldet, 29.000 mehr als im Vorjahr. Besonders gesucht seien zurzeit Fachleute in den Bereichen Mechatronik, Elektro, Metall, Maschinen- und Fahrzeugbau, Logistik, Gesundheit und Handel.