Bundesagentur gibt neue Zahlen bekannt Arbeitslosenzahl sinkt im November weiter
Der kräftige Aufschwung der deutschen Wirtschaft hat die Zahl der Arbeitslosen auch im November gedrückt. Bundesweit waren laut offizieller Statistik 2,931 Millionen ohne Job. Regional betrachtet sieht die Quote aber nach wie vor höchst unterschiedlich aus: Die Spanne reicht von 1,5 bis 15,5 Prozent.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im November erneut gesunken. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mitteilte, waren 2,931 Millionen Menschen offiziell arbeitslos gemeldet. Das waren 14.000 weniger als im Oktober und 284.000 weniger als im November 2009. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 7,0 Prozent. BA-Chef Frank-Jürgen Weise sagte: "Der Arbeitsmarkt profitiert von der guten Konjunktur. Die Arbeitslosigkeit sinkt, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und die Erwerbstätigkeit nehmen erneut deutlich zu, und auch die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt."
Spitzenreiter bei 1,5 Prozent - Schlusslicht bei 15,5 Prozent
Regional betrachtet gibt es aber weiterhin extreme Unterschiede: In einigen Regionen Bayerns und Baden-Württembergs liegt die Quote unterhalb von drei Prozent, hier kann man von Vollbeschäftigung sprechen. Spitzenreiter ist dabei der Landkreis Eichstätt in Bayern. Hier liegt die Quote bei 1,5 Prozent. Die drei Schlusslichter der Statistik liegen im Nordosten: In den Kreisen Demmin und Uecker-Randow in Mecklenburg-Vorpommern liegt sie bei 15,5 bzw. 15,1 Prozent, in der Uckermark im Norden Brandenburgs bei 15,3 Prozent.
Beim Vergleich der Bundesländer liegt erneut Bayern mit einer Quote von 3,8 Prozent vor Baden-Württemberg mit 4,3 Prozent. Schlusslicht in Westdeutschland ist der Stadtstaat Bremen mit einer Arbeitslosenquote von 11,5 Prozent. Unter den ostdeutschen Ländern weist Thüringen mit 8,4 Prozent die geringste Arbeitslosenquote auf, Berlin mit 12,6 die höchste.
Im Oktober war die Zahl der Menschen ohne Job bundesweit erstmals seit etwa zwei Jahren wieder unter die Marke von drei Millionen gesunken. Die Arbeitslosenquote hatte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 7,0 Prozent verringert.
Auch das Statistische Bundesamt hat neue Zahlen zum Arbeitsmarkt veröffentlicht. Danach ist die Zahl der Menschen mit einem Job in Deutschland auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen. Im Oktober waren demnach 40,9 Millionen Menschen hierzulande erwerbstätig; 405.000 Menschen oder 1,0 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Der alte Rekord vom Oktober 2008 mit 40,77 Millionen Beschäftigten wurde damit gebrochen.
BA und Experten rechnen mit Fortsetzung des Trends
Für eine Fortsetzung des positiven Trends spricht die kräftig wachsende Wirtschaft in Deutschland. Die EU-Kommission traut ihr 2011 ein Plus von 2,2 Prozent zu, nach 3,7 Prozent in diesem Jahr. Mit dem Ifo-Geschäftsklimaindex hat das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer im November den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht. Für 2011 hält die Bundesagentur einen Rückgang der Arbeitslosigkeit auf bis zu 2,7 Millionen für möglich.
Auch nach Ansicht von Bank-Analysten wird sich das "Jobwunder" im kommenden Jahr fortsetzen. "Die Arbeitslosigkeit geht auch 2011 ordentlich nach unten, aber nicht mehr in dem Tempo wie in diesem Jahr", schätzt DZ-Bank-Volkswirt Philipp Jäger. Im Jahresdurchschnitt erwarten die Fachleute 2011 eine Arbeitslosigkeit von rund drei Millionen; dies wären rund 250.000 bis 260.000 weniger Erwerbslose als in diesem Jahr. Im Spätherbst 2011 könnte die Arbeitslosenzahlen bis auf 2,7 Millionen rutschen, meint etwa Allianz-Volkswirt Rolf Schneider.