Arbeitslosenzahl sinkt auf unter drei Millionen "Arbeitsmarkt profitiert von der guten Konjunktur"
Arbeitsministerin von der Leyen fand die Zahlen offenbar so gut, dass sie sie selbst verkünden wollte, statt auf die zuständige Arbeitsagentur zu warten. Die bestätigte nun heute die Zahlen, die die Ministerin schon mitgeteilt hatte: Die Zahl der Arbeitslosen liegt erstmals seit zwei Jahren unter drei Millionen.
Die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit hat nun auch offiziell die Zahlen bestätigt, die gestern bereits Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen verkündet hatte: Die Zahl der registrierten Arbeitslosen in Deutschland ist im Oktober wieder unter die Marke von drei Millionen gefallen. 2,945 Millionen Menschen waren als arbeitssuchend registriert. Das ist der niedrigste Wert seit fast 20 Jahren. Im Vergleich zum Vormonat ging die Zahl der Arbeitslosen um 86.000 zurück, im Vergleich zum Vorjahr um 283.000. Die Arbeitslosenquote sank auf 7,0 Prozent; saisonbereinigt auf 7,5 Prozent.
"Der Arbeitsmarkt profitiert von der guten Konjunktur", sagte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise. Die Arbeitslosigkeit sinke, während die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter kräftig zulegten. Die Kurzarbeit verliere immer mehr an Bedeutung. Nach den neuen Zahlen hätten im August noch etwa 173.000 Arbeitnehmer aus konjunkturellen Gründen kurzgearbeitet - rund 849.000 weniger als vor einem Jahr.
Die Ministerin hatte bereits gestern in den Tagesthemen von einem "großen Erfolg" gesprochen. Grund dafür seien gemeinsame Anstrengungen von Politik, Arbeitnehmern und Arbeitgebern - etwa bei der Kurzarbeit. Der Bundesagentur für Arbeit sei es zu verdanken, dass in Deutschland "schnell, passgenau und effizient vermittelt wird". Die Zahlen zeigten auch, dass man auf dem richtigen Weg sei.
Weniger als drei Millionen Arbeitslose zuletzt 2008
Von der Leyen hatte bereits am Wochenende erklärt, dass die Arbeitslosigkeit wieder unter die Marke von drei Millionen gefallen sei. Die Zahl von drei Millionen war zuletzt war im November 2008 unterschritten worden. Dann war sie durch den Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise allerdings zwischenzeitlich auf mehr als 3,6 Millionen gestiegen.
Eigentlich gibt die Bundesagentur für Arbeit die neuen Zahlen bekannt. Erst danach äußert sich in der Regel die Bundesregierung. Auch von der Leyen hatte für den Vormittag eine Erklärung angekündigt. Diese habe aber vorgezogen werden müssen, weil die Ministerin heute wegen namentlicher Abstimmungen im Bundestag präsent sein müsse, begründete das Ministerium die vorgezogene Bekanntgabe.
Im September waren noch 3,031 Millionen Menschen als arbeitslos gemeldet. Das waren 157.000 weniger als im Vormonat und 315.000 weniger als im September 2009. Die Arbeitslosenquote ging um 0,4 Prozentpunkte auf 7,2 Prozent zurück.