Zahl der Arbeitslosen im April deutlich gesunken "Unerwartet kräftiger Frühjahrsaufschwung"
Der Frühling hat in diesem Monat für mehr Beschäftigung in Deutschland gesorgt. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) verzeichnete 3,406 Millionen Arbeitslose und damit 162.000 weniger als im März, wie die Behörde mitteilte. BA-Chef Weise sprach von einem "unerwartet kräftigen Frühjahrsaufschwung".
Die konjunkturelle Erholung in Deutschland schlägt überraschend stark am Arbeitsmarkt durch. Trotz der dramatischen Schuldenkrise mehrerer europäischer Staaten wie Griechenland und Portugal fassen die Unternehmen wieder Mut und stellen ein. Die Zahl der Arbeitslosen fiel im April im Vergleich zum Vormonat um 162.000 auf 3,4 Millionen. Das sind 178.000 weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Die Arbeitslosenquote nahm gegenüber März um 0,4 Punkte auf 8,1 Prozent ab. Vor einem Jahr hatte sie bei 8,6 Prozent gelegen.
Gastronomie und Einzelhandel stellen ein
"Auf dem Arbeitsmarkt hat es im April einen unerwartet kräftigen Frühjahrsaufschwung gegeben", sagte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise. "Die Arbeitskräfte-Nachfrage hat deutlich zugelegt." Insgesamt sind die Auswirkungen der Krise weiterhin moderat - vor allem, weil Kurzarbeit und andere betriebliche Vereinbarungen den Arbeitsmarkt entlastet haben.
Impulse kämen vor allem aus der Gastronomie, dem Einzelhandel und Gesundheitsberufen. Von der unsicheren Wirtschaftslage habe sich der Arbeitsmarkt abgekoppelt, ergänzte Weise, warnte zugleich aber vor zu großem Optimismus.
Von der Leyen: "Fels in der Brandung"
Ähnlich äußerte sich Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen: "Die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist gut, aber wir sind noch nicht über den Berg", sagte die CDU-Politikerin. "Innerhalb der noch unübersichtlichen Lage der Weltwirtschaft erweist sich der deutsche Arbeitsmarkt derzeit als Fels in der Brandung", urteilte die Ministerin.
Merkel: "Erholung für die Menschen"
Bundeskanzlerin Angela Merkel nannte die Arbeitsmarktzahlen erfreulich. Erholung finde damit nicht nur statt im Bereich des Wirtschaftswachstums, "sondern auch spürbar für die Menschen". Das Instrument der Kurzarbeit habe sich in der Krise bewährt. Allerdings gebe es nach wie vor zu viele Langzeitarbeitslose. Für sie müssten Anreize gesetzt werden, damit sie aus der Arbeitslosigkeit wieder herauskämen.
Aufschwung im März stärker als erwartet
Bereits im März war die Zahl der Arbeitslosen weitaus stärker gesunken als von Experten erwartet. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) registrierte 3,568 Millionen Arbeitslose. Dies waren 75.000 weniger als im Februar und 18.000 weniger als vor einem Jahr. Erstmals seit einem Jahr sank die Arbeitslosenzahl damit auch im Vergleich zum Vorjahr. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,2 Punkte auf 8,5 Prozent ab.