Einsparung von einer Milliarde Euro geplant Arbeitsagentur streicht 17.000 Stellen
Die Bundesagentur für Arbeit reagiert auf die gesunkenen Arbeitslosenzahlen. Sie will die Verwaltungskosten bis 2016 um eine Milliarde Euro drücken. Den Großteil sollen Einsparungen beim Personal beisteuern. 17.000 Jobs sollen in den nächsten Jahren wegfallen. Kündigungen sind nicht geplant.
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) will ihre eigenen Verwaltungskosten bis 2016 um eine Milliarde Euro senken. Dazu solle vor allem ein Personalabbau beitragen, sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Bis Ende 2015 sollen demnach 17.000 der momentan 115.300 Stellen wegfallen. Weise betonte, dass keine Kündigungen geplant seien. "Entlassungen bedeuten für mich ein Versagen des Managements", sagte er. Der Personalabbau solle durch natürliche Fluktuation und das Auslaufen von befristeten Arbeitsverträgen erreicht werden.
Netz von Arbeitsagenturen soll bestehen bleiben
Die Stellenstreichungen sollen etwa 750 Millionen Euro zu den angestrebten Einsparungen beitragen. 250 Millionen Euro will die BA in den Bereichen Infrastruktur, Informationstechnologie und an Sachkosten sparen. Der Service werde unter den Kürzungen aber nicht leiden, versicherte Weise. Die Bundesagentur halte an ihrem Netz von 1000 Arbeitsagenturen und Geschäftsstellen fest.
Der BA-Verwaltungsratsvorsitzende Peter Clever warnte unterdessen vor Forderungen der Politik nach einem überzogenen Personalabbau bei der BA. "Wer meint, mit einem Drittel weniger Arbeitslosen könne auch die Belegschaft der Bundesagentur um ein Drittel gekürzt werden, verkenne die Dynamik am Arbeitsmarkt", sagte er. Mit der wachsenden Flexibilität am Arbeitsmarkt seien Vermittler weitaus häufiger mit Anliegen von Arbeitslosen konfrontiert als noch zum Start der Hartz-Reformen im Jahr 2005.
"Jetzt kommt die schwierige Klientel"
Clever warnte zudem vor weiteren Kürzungen bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Mit dem Rückgang der Arbeitslosenzahlen kristallisiere sich immer stärker der harte Kern der Arbeitslosen heraus. "Jetzt kommt die schwierige Klientel. Da wird man pro Arbeitslosem noch mehr investieren müssen, wenn man eine nachhaltige Vermittlung ermöglichen will", sagte er.