Zahlen des Bundesarbeitsministeriums Immer mehr Menschen arbeiten im Rentenalter
Die Zahl der Erwerbstätigen, die älter sind als 67 Jahre, ist erneut gestiegen. Aus Sicht der Linksfraktion bleibt vielen Rentnerinnen und Rentnern keine andere Wahl. Daher müsse es eine außerordentliche Rentenerhöhung geben.
Die Zahl der Rentnerinnen und Rentner, die einer Beschäftigung nachgehen, nimmt in Deutschland weiter zu. Aktuell sind bundesweit 1.123.000 Erwerbstätige älter als 67 Jahre. Diese Zahlen veröffentlichte das Bundesarbeitsministerium infolge einer parlamentarischen Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Zuerst hatte das "Redaktionsnnetzwerk Deutschland" (RND) darüber berichtet.
Die Zahl setzt sich demnach zusammen aus 251.000 sozialversicherungspflichtig sowie 872.000 ausschließlich geringfügig beschäftigten Rentnerinnen und Rentnern. Damit geht die große Mehrheit einem sogenannten 520-Euro-Mini-Job nach.
Zum Vergleich: Ende des vergangenen Jahres gab es bundesweit 1.066.895 Beschäftigte im Rentenalter - gegenüber dem Vorjahr 2021 ein Anstieg um 15.000 Erwerbstätige. Ende 2022 waren mehr als 400.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sogar bereits über 70 und etwa 138.000 Beschäftigte schon über 75 Jahre alt.
Rente war Anfang Juli gestiegen
Die Renten waren zum 1. Juli dieses Jahres gestiegen: um 4,39 Prozent im Westen und um 5,86 Prozent im Osten Deutschlands. Damit liegt die durchschnittliche Altersrente nach mindestens 45 Versicherungsjahren derzeit nach Angaben der Bundesregierung bei 1543 Euro.
"Symptom eines kaputten Rentensystems"
Zu wenig, kritisiert die Linkspartei. Schlechte Renten und hohe Preise zwängen faktisch immer mehr ältere Menschen dazu weiterzuarbeiten, warnte der Ostbeauftragte der Linksfraktion, Sören Pellmann, im Gespräch mit dem RND. "Für viele ist das keine freiwillige Entscheidung, sondern notwendig, um über den Monat zu kommen", warnte er und sprach von einer "traurigen Entwicklung" und einem "Symptom eines kaputten Rentensystems".
Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, hatte erst in der vergangenen Woche eine außerordentliche Rentenerhöhung von zehn Prozent oder mindestens 200 Euro im Monat gefordert - auch angesichts der anhaltend hohen Inflation in Deutschland. Bartsch forderte zudem, das Rentenniveau müsse wieder auf "mindestens 53 Prozent" angehoben werden - von derzeit etwa 48 Prozent.