Wetterthema Stürmischer Montag
Die zweite Woche des neuen Jahres steht beim Wetter im Zeichen von Tiefdruckgebieten. Aktuell liegt ein kräftiges Tief über der Nordsee. Es wird am Montagabend in Teilen Deutschlands für Sturm sorgen.
Das Tief BERND wandert unter Verstärkung über die Nordsee hinweg nach Norwegen. Den niedrigsten Druck von etwa 952 hPa wird es in den Frühstunden des Dienstags vor der Küste von Südnorwegen erreichen. Auf der offenen See ist über einen Zeitraum von mehreren Stunden mit Orkanböen zu rechnen. Doch auch in Deutschland bestimmt das Tief das Wetter. Auf seiner Vorderseite strömt sehr milde subtropische Luft zu uns, die am heutigen Montag für Höchstwerte von vielfach über 10 Grad sorgt. Im Südwesten werden es bis zu 16 Grad. Zugleich legt der Wind zu. Am stärksten weht er hierzulande gegen Abend. Etwas früher, nämlich schon am späten Nachmittag, wird das Windmaximum ganz im Westen erreicht, vom Saarland bis zur Eifel. In Nordfriesland bläst der Wind erst in der Nacht am stärksten. Verhältnismäßig ruhig bleibt es in Bayern. Ansonsten werden verbreitet starke bis stürmische Böen erreicht. Im Norden und Westen gibt es Sturmböen oder schwere Sturmböen (80 bis 100 km/h), vor allem an der Nordsee orkanartige Böen bis 110 km/h. Noch höhere Werte sind auf exponierten Bergen zu erwarten. Alles in allem ist das nichts Außergewöhnliches, allerdings könnten dennoch Bäume umstürzen, denn die Böden sind durchnässt, was die Standfestigkeit der Bäume schwächt.
Nach Abzug von Tief BERND fließt am Dienstag und Mittwoch eine neue frische Brise erwärmter Polarluft zu uns. Es geht also auf und ab bei den Temperaturen und somit bei der Schneefallgrenze. Ab Mittwoch nähert sich vom Atlantik ein neues Tief. Es lenkt auf seiner Vorderseite wärmere Luft aus Südwesten gegen die Kaltluft von Tief BERND. Die Folge ist eine Luftmassengrenze, an der es am Donnerstag irgendwo über der Nordhälfte Deutschlands zu kräftigen Schneefällen samt Verkehrsbehinderungen kommen dürfte, während es nach Süden hin regnerisch und mild ist, was die Hochwassersituation befeuert. Im deutschen Winter gibt es immer wieder mal sogenannte Grenzwetterlagen, bei denen es in einem Streifen quer über das Land kräftig schneit. In den vergangenen 20 Jahren spielte sich das meistens irgendwo über der Nordhälfte ab oder ganz im Süden. Der Streifen von Nordbaden und der Pfalz bis nach Franken wurde seit dem Jahre 2004 fast ausnahmslos ausgespart.