Wetterthema Sturmtief JOSEFINE trifft Nordwesteuropa
Ein Sturm hat Nordwesteuropa getroffen. Während in Deutschland weiterhin ruhiges und mildes Herbstwetter herrscht, ist in anderen Teilen Europas mehr Bewegung in der Wetterküche zu finden.
Im Herbst werden die Temperaturunterschiede zwischen den Subtropen und der Polarregion wieder größer. Da die Tiefdruckgebiete der gemäßigten Breiten daraus ihre Energie beziehen, können sich dann wieder häufiger Sturmtiefs bilden. Der Herbst ist eigentlich bekannt für seine Herbststürme. In Deutschland erlebten wir die etwas turbulentere Seit des Herbstes bisher am 27. September, am 10. Oktober und am 13. Oktober mit stürmischen Böen oder vereinzelt Sturmböen bis ins Flachland. Deutlich stärker war der Sturm jetzt über Nordwesteuropa.
Am Freitag entstand das Sturmtief JOSEFINE über dem Nordatlantik südöstlich von Neufundland. Seinen tiefsten Druck von etwa 950 hPa erreichte das Tief am Sonntag westlich von Irland. Danach wanderte es, noch immer sehr stark, weiter über den Norden von Schottland zur Nordsee. Dementsprechend erfasste das Sturmfeld Irland und Schottland. Die höchsten Windgeschwindigkeiten konnten auf den Bergen der schottischen Highlands registriert werden. Auf dem achthöchsten Berg Schottlands, dem 1221 Meter hohen Aonach Mòr, erreichte der Wind 176 km/h. Für Orkan prädestiniert waren aber auch die Küsten und Inseln. Am Mace Head, irische Westküste, gab es Böen bis 137 km/h. In Aberdaron, Westküste von Wales, wehte der Orkan mit bis zu 131 km/h.
Der Sturm war kräftig, aber es handelte sich dennoch um ein Ereignis, wie es im Herbst für den Nordwesten Europas typisch ist. Dort werden weitere Tiefs folgen, aber eine ähnlich starke Entwicklung steht erst einmal nicht mehr in Aussicht.