Spitzenböen am Dienstag 19.11.2024

Wetterthema Sturmtief Quiteria

Stand: 18.11.2024 11:43 Uhr

In den kommenden Tagen sorgt ein vom Atlantik heranziehendes Sturmtief für Bewegung im Wettergeschehen. Dabei ist mit viel Regen, Wind und auch mit Schneefall zu rechnen. Was passiert im Einzelnen?

Von Ingo Bertram, ARD-Wetterkompetenzzentrum

Ein kräftiges Tief wird am Dienstag von Irland kommend über Deutschland hinweg ostwärts ziehen. Nachdem sich der Herbst in den vergangenen drei Wochen unter Hochdruckeinfluss sehr ruhig gezeigt hat, wird es nun deutlich turbulenter zugehen. Das Regengebiet des Tiefs breitet sich bereits in der Nacht von Westen her über Deutschland aus. Am Dienstag regnet es dann kräftig, vielfach werden 10 bis 20 l/m² Regen erwartet, im Bergland ergeben die Niederschläge teilweise über 50 l/m². Dabei steigt die Schneefallgrenze in der Mitte und im Süden durch die Zufuhr von milder Luft vorübergehend bis in die Hochlagen an. Anders sieht es im Norddeutschen Tiefland aus. Dort befindet man sich nördlich des durchziehenden Tiefs in einem vorübergehend windschwachen Bereich und die aktuell über Deutschland liegende verhältnismäßig kalte Luft wird nicht weggeräumt. Die kräftigen Niederschläge werden dort teilweise bis in die Niederungen in Schnee übergehen. In einem Streifen quer durch das Norddeutsche Tiefland ist am Dienstag mit der Ausbildung einer matschigen Schneedecke von 2 bis 5 Zentimetern, örtlich mit mehr zu rechnen. Am Nachmittag lockert es dann hinter der Kaltfront des Tiefs im Westen ab und zu auf, es folgen aber Schauer und vereinzelte Gewitter. Im Bergland gehen die Niederschläge hinter der Kaltfront in Schnee über. In Südostbayern bleibt es bis zum Abend trocken.

Südlich des Tiefdruckkerns ist der Wind ein Thema. Er legt immer weiter zu und am Nachmittag ist dann in den Niederungen verbreitet mit stürmischen Böen oder Sturmböen zu rechnen. Auf den Bergen gibt es verbreitet schwere Sturmböen, exponiert auch Orkanböen. Wir erleben damit einen Herbststurm, der aus aktueller Sicht jedoch kein großes Ereignis wird. Dennoch ist Vorsicht geboten. Einerseits ist die Entwicklung noch mit Unsicherheiten behaftet, andererseits können auch Sturmböen für größere Schäden sorgen, wenn Bäume unglücklich fallen oder Teile von Gebäuden Personen treffen.

In weiterer Folge stehen diese Woche zunächst ein paar nasskalte und im Bergland winterliche Tage an. Im Laufe des Wochenendes scheint es dann wieder deutlich milder zu werden.