Wetterthema Sturm Regen Wetter Sturmtief im Norden
Am Mittwoch überquert ein Sturmtief mit dem Namen Poly den Norden Deutschlands. Welche Windspitzen sind dabei zu erwarten?
Am Mittwoch zieht ein kleines, aber intensives Sturmtief vom Ärmelkanal die Nordseeküste entlang über Schleswig-Holstein und Dänemark nach Südschweden. Normalerweise treten Sturmtiefs vor allem in der kalten Jahreszeit auf. Das nun zu erwartende Tief ist für einen Hochsommermonat ungewöhnlich kräftig. Wie stark der Wind wehen wird, ist noch unsicher. Die Vorhersagemodelle bieten unterschiedliche Lösungen an. Ein Grund hierfür ist die recht geringe Ausdehnung des Tiefs.
Das kanadische Modell (GEM) zeigt eine gemäßigte Lösung. Demnach wären in Niedersachsen Böen von bis knapp über 100 km/h zu erwarten, also schwere Sturmböen. Selbst die wären für Juli schon bemerkenswert und würden an den belaubten Bäumen Schäden hinterlassen. Mehrere Modelle, wie das deutsche ICON, rechnen aber an der Nordsee und ein Stück weit landeinwärts Orkanböen. Die extremsten Lösungen gehen bis 140 km/h. Orkanböen im Sommer führen immer zu großen Beeinträchtigungen, da die belaubten Bäume dem Wind weit weniger gut standhalten als im Winter. Bäume fallen auf Autos und Häuser. Der Aufenthalt im Freien ist dann sehr gefährlich und Wälder sollten auch nach Abklingen des Sturms erst einmal gemieden werden. Im Schienenverkehr wäre mit erheblichen Behinderungen zu rechnen, sofern die Vorhersagemodelle Recht behalten, die Orkanböen prognostizieren. In der Südhälfte wird der Mittwoch einfach nur windig.
Das Sturmtief hat auch Regen im Gepäck, der aber sehr ungleich verteilt sein wird. In Schleswig-Holstein und Niedersachsen ist verbreitet mit Mengen um 20 l/m² zu rechnen, teilweise wird es mehr werden. Auch sonst wird man in der Nordwesthälfte oftmals mit 10 l/m² bedient. In der Südosthälfte sind punktuell kräftige Schauer und Gewitter drin, daneben gibt es aber wieder Landstriche, die völlig leer ausgehen.