Filmfestival Venedig Netflix-Film gewinnt "Goldenen Löwen"
Mit dem Film "Roma" gewinnt erstmals eine Produktion des Streamingdienstes Netflix den "Goldenen Löwen". Regisseur Cuarón ließ sich für das Drama von seiner Kindheit in Mexiko inspirieren.
Auf dem Filmfestival in Venedig hat in diesem Jahr eine Netflix-Produktion den "Goldenen Löwen" gewonnen. "Roma", ein Drama des mexikanischen Regisseurs Alfonso Cuarón, wurde mit der Trophäe ausgezeichnet.
Keine leichte Aufgabe war das für die Jury rund um Guillermo del Toro - doch am Ende gewann "Roma" den Goldenen Löwen. Die Familiengeschichte, die in den Siebzigerjahren in Mexiko-Stadt spielt, ist auch ein Sieg großartiger Bilder und berauschender Ästhetik.
Willem Dafoe hielt Van Gogh nicht für wahnsinnig
In der Kategorie "Beste Schauspielerin" gewann Olivia Colman mit ihrer Darstellung der Königin Anne im Film "The Favourite", einem bissig-satirischen Historienspiel, um den englischen Königshof zu Beginn des 18. Jahrhunderts.
Auch der Schauspieler Willem Dafoe wurde ausgezeichnet. Er spielte in Julian Schnabels "At Eternity's Gate" den späten Vincent Van Gogh, den er übrigens nicht für wahnsinnig hält.
"Werk ohne Autor" geht leer aus
Die Kritiker waren von der diesjährigen Auswahl begeistert und lobten viele gute, sehenswerte Filme. Dazu gehört auch "The Ballad of Buster Scruggs" - der neue Western der Coen-Brüder, der ursprünglich als Netflix-Serie geplant war, in Venedig aber als unterhaltsamer Episodenfilm den Preis für das beste Drehbuch erhielt.
Für ihr Lebenswerk waren zuvor schon die britische Schauspielerin Vanessa Redgrave und der kanadische Regisseur David Cronenberg ausgezeichnet worden.
Der Film des deutschen Regisseurs Florian Henckel von Donnersmarck ging hingegen leer aus. Aber "Werk ohne Autor" hat noch eine Chance: Denn der Film ist als bester ausländischer Film in der Auswahl für die Oscars.