Jahresrückblick 1967 Leere Sitze und volle Straßen
Die Große Koalition und das daraus resultierende Fehlen einer politischen Opposition führt einerseits zur Verödung des Parlaments und andererseits zu einer Radikalisierung der Bevölkerung. Vor allem junge Menschen wehren sich gegen die Perspektivlosigkeit in der Bundesrepublik.
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Die Große Koalition führt dazu, dass die Sitze im Parlament leer bleiben. Ohne das Gegeneinander von Regierung und Opposition fühlen sich die Abgeordneten nur noch zum Vollzug des Regierungskompromisses bestellt. Der Bundestag sieht sich nicht als Ort der Diskussion der öffentlichen Meinung. Der deutsche Parlamentarismus wird erst durch öffentliche Informationssitzungen zur geplanten Notstandsgesetzgebung gestützt.
Die dem amerikanischen Vorbild nachempfundenen öffentlichen Veranstaltungen ersetzen zwar weder Plenum noch politische Debatten, bieten aber dem Bundestag die Möglichkeit der öffentlichen Selbstdarstellung.
Über die Gegner der Notstandsgesetzgebung hinaus radikalisieren sich die Bürger. Da es im Bundestag keine Opposition mehr gibt, bildet sie sich ohne politisches Mandat. Wie auch in anderen Ländern sind es auch hier vorrangig junge Menschen, die gegen die Perspektivlosigkeit protestieren.