Jahresrückblick 1977 Friedensverhandlungen: Sadat besucht Israel
Mit dem Besuch des ägyptischen Staatspräsidenten Sadat in Jerusalem beginnt die Aussöhnung der ehemaligen Kriegsgegner. In einer Rede vor der Knesset stellt er einen Fünf-Punkte-Plan für den Frieden in Nahost vor. Der Besuch dient in erster Linie der Auflockerung des politischen Klimas.
Jerusalem: Mit dem Besuch des ägyptischen Präsidenten Muhammad Anwar As Sadat beginnt am 19. November die Aussöhnung der ehemaligen Kriegsgegner. Es ist das erste Mal, dass ein führender ägyptischer Politker den jüdischen Staat besucht. In seiner Rede vor der Knesset, dem israelischen Parlament, stellt er einen Fünf-Punkte-Plan für den Frieden in Nahost vor: Rückzug Israels aus den besetzten Gebieten, einen Palästinenserstaat, sichere Grenzen, Beziehungen auf der Grundlage der UNO-Prinzipien und ein Ende des Kriegszustandes.
Der Besuch dient in erster Linie der Auflockerung des politischen Klimas, ruft aber die arabischen Gegner der Aussöhnung mit Israel auf den Plan. Obwohl in der Knesset nicht geklatscht werden darf, empfangen die Abgeordneten den Besucher mit minutenlangem Beifall. Die USA, als Israels Schutzmacht von der Entwicklung überrascht, bemühen sich, Einfluss auf den Friedensprozess zu gewinnen.