Jahresrückblick 1961 Außenpolitische Bemühungen
Die USA bemühen sich um gute Beziehungen zu Lateinamerika und bieten ein Entwicklungshilfeprogramm an. Über zwanzig Staaten nehmen daran teil. Auch Deutschland unterstützt immer mehr arme Länder. In der Berlin-Frage gibt es keine Fortschritte.
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Angesichts der Lage in Kuba fürchten die USA, dass der Kommunismus sich weiter ausbreiten könnte. US-Sonderbotschafter Adlai Stevenson reist deshalb in lateinamerikanische Staaten, um engere Beziehungen mit den USA zu erreichen. Die Reise ist trotz mehrerer Zwischenfälle erfolgreich. In Uruguay entscheiden Vertreter von 21 amerikanischen Staaten gegen die Stimme Kubas, sich dem Entwicklungshilfeprogramm der USA für den gesamten amerikanischen Kontinent anzuschließen.
Auch Deutschland beteiligt sich an einem Entwicklungshilfeprogramm. Vertreter der Empfängerländer Pakistan, Togo, Afghanistan und Senegal kommen in die Bundesrepublik. Deutsche Politiker besuchen Thailand und Indien.
Bemühungen in der Berlin-Frage
Bundeskanzler Adenauer versucht im Gespräch mit dem US-Präsidenten und dem britischen Premier, Fortschritte in der Berlin-Frage zu erzielen. Es geht darum, eine einheitliche westliche Haltung zu finden. Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle spricht sich gegen ein Verhandeln auf sowjetischen Druck aus. Sollte es in dieser Situation zu Verhandlungen kommen, so de Gaulle, würden alle drei Westmächte auf dem Abbruch der Mauer bestehen.