Jahresrückblick 1961 Europas Mächte unter Druck
Frankreich wird von Unruhen und Streiks in Atem gehalten. Das von Präsident de Gaulle angesetze Algerien-Referendum ergibt, dass der Großteil der Franzosen und Algerier die Unabhängigkeit des Maghreb-Staates wünscht. In Belgien und Italien sorgen innenpolitische Auseinandersetzungen für Unruhe.
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In Frankreich beherrschen Bauernunruhen und Lohnstreiks das Geschehen. Belgien leidet unter Auseinandersetzungen zwischen Flamen und Wallonen. Zudem kommt es zu Demonstrationen gegen das Sparprogramm der Regierung. Die Sozialisten erzwingen Neuwahlen. Daraus geht eine neue Koalition zwischen Christlich-Sozialen und Sozialisten hervor. Beim Marsch auf Brüssel kommt es zu schweren Ausschreitungen.
Großbritannien versucht, eine engere wirtschaftliche Anbindung an den Kontinent zu erreichen. Die Auseinandersetzungen um Südtirol belasten das Klima zwischen Österreich und Italien.
Algerien-Konflikt
Charles de Gaulle setzt Anfang des Jahres ein Referendum zur Zukunft Algeriens an. Die Bürger in Frankreich und Algerien stimmen der von de Gaulle avisierten Selbstständigkeit des Staates zu. Offiziere und Generäle revoltieren erfolglos.
Eine weitere Krise zeichnet sich im französischen Flottenstützpunkt Biserta ab. Der Staatspräsident Tunesiens fordert den Abzug aller französischen Truppen und eröffnet den Kampf. Der UN-Sicherheitsrat erreicht die Einstellung aller Kampfhandlungen.