Jahresrückblick 1989 Innenpolitische Ereignisse (West)
Die Partei der "Republikaner" schlägt Kapital aus der Angst vor Zuwanderung, Bundeskanzler Kohl bildet seine Regierung um, Otto Schily wechselt von den Grünen zur SPD.
850.000 neue Einwohner kommen 1989 in die Bundesrepublik, die große Mehrheit von ihnen Aus- und Übersiedler. Trotz günstiger Konjunktur gibt es keine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt. Der Wohnungsmarkt gerät nach Jahren schwacher Bautätigkeit und reduzierter Wohungsbauförderung an den Rand des Kollapses.
Die rechtsextremistischen "Republikaner" schlagen aus der Angst vor Zuwanderung politisches Kapital und ziehen ins Berliner Abgeordnetenhaus ein. Regierender Bürgermeister wird Walter Momper, dessen SPD mit der Alternativen Liste koaliert.
In der Bonner Koalition gibt es Streit um Freibeträge und Kindergeld. Zur Jahresmitte wird die Regierung umgebildet. Der CSU-Vorsitzende Theo Waigel wird Finanzminister. Nach langjähriger Zusammenarbeit trennt sich Kohl vom CDU-Generalsekretär Heiner Geißler, der durch Volker Rühe ersetzt wird. Otto Schily wechselt von den Grünen zur SPD.