Jahresrückblick 1956 Gründung von Bundeswehr und Volksarmee
Die Teilung Deutschlands wird durch die Gründung zweier Armeen gefestigt. Anfang des Jahres rücken die ersten Freiwilligen in die Bundeswehr ein. Im Juli wird die allgemeine Wehrpflicht beschlossen. In Ostdeutschland wird die Volksarmee im Januar offiziell aufgestellt.
Anfang des Jahres werden in Westdeutschland die ersten Freiwilligen der Bundeswehr in einer Zeremonie vereidigt. Die Marine bekommt Schnellboote für die erste Ausstattung, die Luftwaffe erhält 20 Düsenjäger. Im Oktober wird Franz Josef Strauß Verteidigungsminister.
Nach kontroversen Debatten beschließt der Bundestag in den frühen Morgenstunden des 7. Juli die allgemeine Wehrpflicht. Bundeskanzler Adenauer betont seinen Abrüstungswunsch und bezeichnet sich selbst als Gegner des Krieges. Der SPD-Chef Ollenhauer kritisiert die seiner Meinung nach übereilte Entscheidung unter Zeitdruck ohne wichtigen Grund. Die 270 Abgeordneten der Regierungskoalition stimmen schließlich für die allgemeine Wehrpflicht. Bundestagspräsident Gerstenmaier betont, die Welt dürfe Deutschland nicht fürchten und misstrauen. Die Welt solle Deutschland "zwar nicht lieben", aber achten und vertrauen.
Im Januar wird die Volksarmee in Ostdeutschland offiziell aufgestellt. Die Einheiten treten zur Parade in Ostberlin am 1. Mai an. Sie unterstehen dem Generaloberst Willy Stoph, dem Minister für Nationale Verteidigung.