Jahresrückblick 1995 Attentat auf Yitzhak Rabin
Israels Ministerpräsident Yitzhak Rabin setzt auf Verhandlungen und Verständigung mit Syrien und den Palästinensern. Sein Kurs wird von Teilen der israelischen Bevölkerung scharf kritisiert. Während einer Friedensdemonstration wird Rabin erschossen. Friedrich Schreiber berichtet aus Tel Aviv.
Eine historische Entwicklung wird in Israel in Gang gesetzt: Verhandlungen mit den Syrern über die besetzten Golan-Höhen sollen eine gemeinsame Nutzung der Region möglich machen. Auch in den Beziehungen zu den Palästinensern setzt der israelische Ministerpräsident Yitzhak Rabin auf Verständigung. Seine Unterstützung für die palästinensische Selbstverwaltung wird von Teilen der israelischen Gesellschaft scharf kritisiert. Auf Demonstrationen militanter Siedler wird er als Mörder bezeichnet und sein Tod gefordert.
Rabin erlebt seine letzten Stunden auf einer Kundgebung der Friedensbefürworter. 100.000 seiner Anhänger singen mit ihm ein israelisches Friedenslied. Auf dem Weg zu seinem gepanzerten Auto wird er von einem Attentäter erschossen. Sein Nachfolger Schimon Peres setzt den Kurs der Verständigung fort. Die israelische Armee zieht sich aus dem Westjordanland zurück.
Ulrich Wickert im Gespräch mit ARD-Korrespondent Friedrich Schreiber über Chancen für den Frieden.