Jahresrückblick 1959 Grenzkonflikte in Asien
In Asien häufen sich Grenzstreitigkeiten zwischen den kommunistischen Staaten China und Nord-Vietnam und den anliegenden Grenzstaaten. Eine Untersuchungskommission in Laos findet allerdings keine Beweise für ein illegales Vorgehen Nord-Vietnams.
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In Rot-China erreicht der gewaltsame Industrialisierungsprozess einen kritischen Punkt. Die übermäßigen Produktionshoffnungen können nicht realisiert werden. Mao Tse-tung tritt als Präsident zurück, bleibt aber weiterhin der mächtigste Mann im Staat. Am 1. Oktober feiert die Volksrepublik China den zehnten Jahrestag ihrer Gründung. Das ehemalige Reich der Mitte ist die zweite kommunistische Großmacht neben Sowjetrussland geworden. Mit Massenversammlungen und Massenaufmärschen feiert Peking das Jubiläum.
Indien fühlt sich von seinen mächtigen Nachbarn mehr denn je bedroht. Auf dem Parteitag der regierenden Kongresspartei sind die Grenzverletzungen rot-chinesischer Truppen in den indischen Nordprovinzen Thema Nummer eins. In den Himalaya-Staaten Bhutan, Nepal und Sekin, die unter indischem Protektorat stehen, haben Soldaten Mao Tse-tungs die Grenze zwischen Indien und China überschritten. Den abgeschlossenen Gebirgsländern mit ihrer uralten Tradition droht das Schicksal Tibets. Indien schickt Truppen an seine Nordost-Grenze.
Unruhe herrscht auch in Laos. Das hinterindische Königreich beschuldigt sein kommunistisch regiertes Nachbarland Nord-Vietnam der Einmischung. Grenzüberschreitungen und Kämpfe in den Nordprovinzen werden gemeldet und Hilfe der UN angefordert. Flüchtlinge strömen aus den Grenzgebieten nach Süden. Die UNO entsendet eine Untersuchungskommission. Das Ergebnis ihrer Nachforschungen ist negativ. Beweise für ein Eindringen nord-vietnamesischer Truppen können nicht gefunden werden.