Jahresrückblick 1959 Streiflichter aus dem Ausland
In Amerika streiken über 500.000 Stahlarbeiter für mehr Lohn. Nach 116 Tagen wird der Streik durch einen Gerichtsbeschluss ausgesetzt. Hawaii wird der 50. Bundesstaat der USA. Im Irak kämpft der Ministerpräsident um seine Regierung. Bei einem Attentat wird er schwer verletzt.
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Auch in vielen amerikanischen Autofabriken gehen die Lichter aus. Hier ist der Grund aber ein reiner Lohnkampf. Seit dem 15. Juli streiken über 500.000 Stahlarbeiter. In den Autowerken wird das Rohmaterial knapp. Ein Schlichtungsausschuss der amerikanischen Regierung versucht vergeblich eine Kompromissformel zu finden. Nach 116 Tagen wird der längste Streik in der Geschichte der USA auf Gerichtsbeschluss für 80 Tage ausgesetzt. Seither arbeiten die Stahlwerke wieder. Der Streik aber ist noch nicht geschlichtet.
Hawaii wird in den Staatsverband der Vereinigten Staaten aufgenommen. Die Bevölkerung der Insel wählt ihre Vertreter für den Kongress. Zum erstenmal ziehen asiatische Abgeordnete in das amerikanische Parlament ein. Die Flagge der USA bekommt ihren 50. Stern.
Irak
General Abd el Kassim, Ministerpräsident des Irak, muss auch im Jahr 1959 um den Fortbestand seiner Herrschaft kämpfen. Das Volk jubelt ihm zu, aber es gibt Umsturzversuche. Der Aufstand im Ölgebiet wird niedergeschlagen. In den Straßen von Bagdad feiert man den Sieg. Im Oktober wird Kassim bei einem Attentat schwer verwundet. Noch ist nicht abzusehen, ob es ihm gelingen wird, seinen eigenen Weg zwischen Nasser und dem Kommunismus weiterzugehen. Verhandlungen gegen Kassims Feinde sind auch 1959 in Bagdad an der Tagesordnung. 56 Tage nach dem Attentat kann Kassim das Krankenhaus wieder verlassen.