Weltraumschrott trifft auf die Erde Katastrophenschutz warnt vor Überschallknall
Ein lauter Knall und Leuchterscheinungen am Himmel: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz weist darauf hin, dass Weltraumschrott vermutlich am Freitag in die Atmosphäre eintreten wird. Grund zur Sorge besteht aber offenbar nicht.
In einigen Regionen Deutschlands könnte zwischen Freitag- und Samstagmittag ein Überschallknall zu hören sein. Der Grund ist ein ungewöhnlicher: Ein größeres Weltraumobjekt tritt in die Erdatmosphäre ein. Es handele sich um ausrangierte Batteriepakete der Internationalen Raumstation (ISS), teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) mit.
Neben dem lauten Knall könnten auch Leuchterscheinungen am Himmel zu sehen sein. Grund zur Sorge besteht offenbar nicht: Die Wahrscheinlichkeit, dass Trümmerteile auf Deutschland herabstürzen, sei nach vorliegenden Informationen als "sehr gering" einzuschätzen.
Gefahreninformation per Warn-Apps
Über mehrere Warn-Apps verbreitete das BBK am Nachmittag eine entsprechende amtliche Gefahreninformation. Das Bundesamt veröffentlicht auf seiner Homepage die wahrscheinliche Überflugbahn der Batteriepakete.
"Sollten sich wider Erwarten Hinweise auf eine Betroffenheit Deutschlands abzeichnen, so werden die bestehenden Krisenreaktionsmechanismen von Bund und Ländern genutzt, um auf eine mögliche Gefährdung entsprechend zu reagieren", teilte das zuständige Bundeswirtschaftsministerium mit. "Diese ist nach aktuellem Stand allerdings mehr als unwahrscheinlich. Dennoch wird das Objekt eng überwacht."
Auch das Ministerium verwies darauf, dass vermutlich Teile der Batteriepakete den Wiedereintritt überstehen und die Erdoberfläche erreichen könnten. Eine Gefährdung für Deutschland sei laut Weltraumlagezentrum aber sehr unwahrscheinlich.
Weltraumteil so groß wie ein Auto
Bei dem Objekt handelt es sich Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zufolge um eine Plattform mit Batteriepaketen. Sie ist in etwa so groß wie ein Auto und wiegt 2.600 Kilogramm.
Die Plattform wurde bereits am 21. März 2021 bewusst von der ISS abgetrennt, um Jahre später in die Atmosphäre einzutreten. Dort soll sie weitgehend verglühen. Solche Manöver würden so geplant, dass Trümmer, die die Erdoberfläche erreichen, möglichst über unbewohntem Gebiet niedergehen, sagte ein DLR-Sprecher.
Nach jüngsten Berechnungen könnte das Objekt über dem Norden Nordamerikas in die Atmosphäre eintreten. Diese Einschätzung könne sich aber noch ändern.