Erstes Halbjahr 2022 Zwölf Prozent mehr Verkehrstote
Nach dem Corona-Tief bei den Verkehrsunfällen gibt es wieder mehr Tote im Straßenverkehr. Im ersten Halbjahr 2022 starben laut dem Statistischen Bundesamt 1238 Menschen - zwölf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwölf Prozent gestiegen. Zwischen dem 1. Januar und dem 30. Juni starben 1238 Menschen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Zudem wurden deutlich mehr Menschen verletzt, die Zahl stieg um ein Fünftel auf knapp 163.800.
Insgesamt nahm die Polizei den Angaben zufolge im ersten Halbjahr 2022 rund 1,15 Millionen Unfälle auf und damit neun Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bei rund 131.500 Unfällen wurden Menschen getötet oder verletzt (plus 19 Prozent), bei knapp 1,02 Millionen Unfällen blieb es bei Sachschaden (plus acht Prozent).
Wieder mehr Verkehr auf den Straßen
2021 waren wegen der Corona-Lockdowns, dem Home-Office und Home-Schooling so wenige Verkehrstote gezählt worden wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen.
Inzwischen sind Verkehr und Mobilität zwar wieder gestiegen, die Unfallzahlen sind aber immer noch geringer als vor der Pandemie: Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 wurden laut Bundesamt in den ersten sechs Monaten 2022 16 Prozent weniger Menschen getötet und 10 Prozent weniger Menschen verletzt.
Sachsen-Anhalt führt, Berlin ganz unten
Im Bundesschnitt wurden im ersten Halbjahr des laufenden Jahres 15 Menschen je eine Million Einwohnerinnen und Einwohner bei Verkehrsunfällen getötet. Am höchsten war diese Zahl in Sachsen-Anhalt mit 35 Verkehrstoten je eine Million Einwohnern, gefolgt von Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern mit je 22 Verkehrstoten. Deutlich unter dem Bundesdurchschnitt lag der Wert dagegen in den Stadtstaaten Berlin (2), Bremen (6) und Hamburg (7), wie das Bundesamt mitteilte. Im Saarland gab es zehn, in Nordrhein-Westfalen und Sachsen je zwölf Verkehrstote je eine Million Einwohner.