Nach den USA zweitgrößter Spender UNHCR erhielt Rekordbeitrag aus Deutschland
Mit 507 Millionen Euro hat Deutschland 2022 die Arbeit des UNHCR unterstützt - und ist damit zweitgrößter Geber nach den USA. Das Hilfswerk würdigte Deutschland als "wichtiges Land für den Flüchtlingsschutz".
Deutschland hat das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) im vergangenen Jahr mit einem Rekordbeitrag unterstützt. 2022 habe Deutschland mehr als 537 Millionen US-Dollar (507 Millionen Euro) bereitgestellt und damit seinen bisher größten finanziellen Beitrag zur weltweiten Arbeit des Hilfswerks geleistet, teilte UNHCR Deutschland in Berlin mit. Deutschland sei nach den USA erneut der zweitgrößte Geber.
"Deutschland ist ein wichtiges Land für den Flüchtlingsschutz, ein zuverlässiger humanitärer Geber in akuten Notlagen und langanhaltenden Krisen sowie ein großes Aufnahmeland für Flüchtlinge“, sagte die Vertreterin von UNHCR in Deutschland, Katharina Lumpp.
Lumpp erläuterte, der Krieg gegen die Ukraine habe zur größten Fluchtbewegung weltweit geführt; ihr Ausmaß und ihre Geschwindigkeit seien ohne Beispiel seit dem Zweiten Weltkrieg. "Mehr als 7,9 Millionen Menschen sind aus dem Land geflohen, weitere 5,9 Millionen sind innerhalb der Ukraine vertrieben. Die Solidarität bei der Unterstützung von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen ist groß und hält unvermindert an", sagte sie. Auch auf die Situation von Vertriebenen in anderen Regionen und Ländern der Welt habe der Krieg in der Ukraine gravierende Auswirkungen.
UNHCR: Deutschlands Hilfe auch 2023 gefragt
Auch 2023 sei Deutschlands Hilfe gefragt. Denn bewaffnete Konflikte und Menschenrechtsverletzungen würden die Menschen weiterhin zur Flucht zwingen, sagte Lumpp mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine sowie andere Regionen und Länder der Welt, die weiterhin Aufmerksamkeit erforderten. "Die Bedingungen für diese Menschen in aller Welt haben sich durch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine deutlich verschlechtert", sagte die UNHCR-Vertreterin. Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges, die überall auf der Welt zu spüren seien, wirkten sich auf Menschen in humanitären Notsituationen "besonders drastisch" aus. Aufgrund kriegsbedingter Flucht und Verfolgung sei das UNHCR auch in diesem Jahr dringend auf mehr Mittel angewiesen. Deutschlands wichtiger Beitrag werde auch im Jahr 2023 "Leben retten", sagte Lumpp.
Vor dem Hintergrund des gewachsenen Bedarfs hatte UNHCR im vergangenen Jahr einen Haushalt von 10,7 Milliarden Dollar veranschlagt, der nur zu knapp sechs Milliarden (56 Prozent) gedeckt wurde. Gut drei Viertel davon kamen von Regierungen, einschließlich der Europäischen Union. Mit 21 Prozent war der Anteil der privaten Spender höher als je zuvor und überstieg mit 1,17 Milliarden Dollar zum ersten Mal die Milliardengrenze.