Katholische Kirche 3677 Opfer von sexuellen Übergriffen
Fünf Jahre lang wurde im Rahmen einer Studie untersucht, wie hoch die Anzahl der sexuellen Übergriffe in der katholischen Kirche ist. Tausende Fälle wurden dokumentiert, die Dunkelziffer liegt vermutlich höher.
Die katholische Kirche in Deutschland hat in einer umfangreichen Studie einen weit verbreiteten Missbrauch von Kindern und Jugendlichen dokumentiert. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend.
Demnach wurden für die Studie der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) mehr als 38.000 Personal- und Handakten aus 27 deutschen Diözesen untersucht und ausgewertet. Von 1946 bis 2014 seien dort 3677 überwiegend männliche Minderjährige Opfer von sexueller Gewalt geworden. Die Taten seien von insgesamt 1670 Klerikern begangen worden. Diese Zahlen würden als konservative Annahme betrachtet, man müsse wohl von einer hohen Dunkelziffer ausgehen.
Beschuldigte Kleriker seien auffällig häufig an einen anderen Ort versetzt worden, ohne dass die neue Gemeinde über den Missbrauch informiert worden sei, heißt es in dem Bericht. Nur ein Drittel der Täter hätte sich einem kirchenrechtlichen Verfahren stellen müssen. Die Sanktionen seien minimal ausgefallen, teils unterblieben.
Die katholischen Bischöfe wollen die Studie offiziell am 25. September während ihrer Herbst-Vollversammlung in Fulda vorstellen. Die Studie zum sexuellen Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Zuständigkeitsbereich der DBK war vor fünf Jahren initiiert worden.