Ausstoß von Treibhausgasen in EU gestiegen Boom in Deutschland verschlechtert Klimabilanz
Die wirtschaftliche Erholung und ein kalter Winter haben den Kohlendioxid-Ausstoß im Jahr 2010 in die Höhe getrieben. Vor allem Deutschland, Polen und Großbritannien seien für den Anstieg der Treibhausgase verantwortlich, so die Europäische Umweltagentur. Die Ziele des Kyoto-Protokolls sollen aber erreicht werden.
Erstmals seit Jahren ist der Ausstoß von Treibhausgasen 2010 in der EU wieder gestiegen. Gründe für den Anstieg um 2,4 Prozent im Vergleich zu 2009 seien die wirtschaftliche Erholung in vielen Ländern und der außergewöhnlich kalte Winter gewesen, berichtete die Europäische Umweltagentur (EUA) in Kopenhagen.
"Der Anstieg wäre ohne die schnelle Expansion der erneuerbaren Energien in der EU jedoch noch höher ausgefallen", erklärte EUA-Geschäftsführerin Jacqueline McGlade. Dieser Bereich habe sich um 12,7 Prozent erhöht. Deutschland, Polen und Großbritannien seien für 56 Prozent des Treibhausgasanstiegs verantwortlich. Gesunken sei der Ausstoß dagegen in Spanien, Griechenland und Portugal.
EU bei Kyoto-Ziel auf "gutem Weg"
Trotz der Zahlen für das Jahr 2010 sind die 27 Mitgliedsländer nach Auffassung der Agentur "auf einem guten Weg", die im Kyoto-Protokoll festgelegten Ziele zur Verringerung der Emissionen zu erreichen. In dem Abkommen hatten sich 1997 die damaligen 15 EU-Staaten dazu verpflichtet, bis 2012 ihren Treibhausgasausstoß verglichen mit 1990 um acht Prozent zu mindern.
Den Informationen aus Kopenhagen zufolge haben diese Staaten bis Ende 2010 elf Prozent Kohlendioxid eingespart. Insgesamt sei der CO2-Ausstoß in der EU seit 1990 um rund 15,5 Prozent gesunken.