Bildungsministerin Karliczek "Keine Garantie für offene Schulen"
Die Schulen offen halten - das ist eines der wichtigsten Ziele in der Pandemie. Doch auf eine kurzen Phase Unterricht in den Schulen, könnte nach den Ferien Distanzunterricht folgen. Ministerin Karliczek schließt Schulschließungen nicht aus.
Angesichts sich verbreitender Corona-Mutationen schließt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek Schulschließungen auch im kommenden Schuljahr nicht aus. Auf eine entsprechende Frage in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv sagte die CDU-Politikerin: "Ich bin sehr optimistisch, dass wir gut starten können und dass wir es dann (...) schaffen können, Schulen möglichst lange offen zu halten". Eine Garantie könne niemand geben, fügte sie hinzu. "Weil wir nicht wissen, was diese Mutationen, die auf der Welt unterwegs sind, uns da noch zumuten."
Maßnahmen statt Distanzunterricht
Im Vergleich zum vergangenen Sommer gebe es jetzt aber die Vorteile des Impfens, der Tests und guter Hygienekonzepte. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, sagte der "Rheinischen Post", dass das Hauptziel der Politik in Deutschland sein sollte, "eine neuerliche Phase des Distanz- und Wechselunterrichts zu vermeiden. Wenn zusätzliche Gesundheitsschutzmaßnahmen wie zum Beispiel die Maskenpflicht und regelmäßige Testungen dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen, dann sollte man das auch machen."
Ähnlich äußerte sich die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst (SPD), gegenüber der Zeitung: "Den Bildungsministerinnen und Bildungsministern ist es am wichtigsten, dass die Schulen in vollständigem Präsenzunterricht starten". Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sprach sich dafür aus, die Schulen besser auf den Herbst vorzubereiten. Denn sollten die Infektionszahlen wieder steigen, sei die Gefahr wegen der fortschreitenden Impfkampagne eine andere, sagte er dem "Münchner Merkur": Denn die Delta-Variante greife weniger die Älteren an, sondern eher Schüler und Studenten.
Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 5,9
Zurzeit scheint die Pandemie im Griff: Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 592 Corona-Neuinfektionen. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1108 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,9 an (Vortag: 6,2; Vorwoche: 9,3). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 68 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 99 Tote. Allerdings warnen Politiker und Experten seit einiger Zeit vor der Delta-Variante des Coronavirus, die sich in vielen Ländern stark ausbreitet.