Nach Hochwasserkatastrophe Scholz offen für Pflichtversicherung
Bundesfinanzminister Scholz hat sich nach der Hochwasserkatastrophe offen gezeigt für eine verpflichtende Elementarschadenversicherung. Auch regte er einen Fonds an, um auf vergleichbare Situation zukünftig vorbereitet zu sein.
Nach der Flutkatastrophe hat sich Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz grundsätzlich offen für eine verpflichtende Elementarschadenversicherung gezeigt. "Die Frage ist, ob man diese Verpflichtung allen Bürgern auferlegen möchte", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Das würde die Preise fürs Wohnen wieder teurer machen". Diese Debatte müssten zunächst die Länder führen, so Scholz.
"Wenn es eine Einigung gibt, wird der Bund dem sicher nicht entgegenstehen", sagte Scholz. Zudem regte er die Einrichtung eines Katastrophenfonds an. "Grundsätzlich muss sich unser Land auf solche Situationen für die Zukunft vorbereiten", sagte er. Der Klimawandel sei menschengemacht und man dürfe die, die davon am heftigsten betroffenen sind, nicht mit dem Folgen allein lassen. "Ich schlage einen Vorsorgefonds vor, den Bund und alle Länder gemeinsam organisieren", so Scholz.
Weniger als die Hälfte der Gebäude versichert
Bei der Unwetterkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz waren vor zwei Wochen mindestens 179 Menschen gestorben. Nach dem schweren Hochwasser entbrannte eine Debatte darüber, wie solche Schäden besser abgesichert werden könnten.
Laut dem Versicherungsverband GDV sind derzeit nur rund 46 Prozent der Gebäude in der Bundesrepublik über eine Elementarschadenversicherung versichert, die bei Naturereignissen wie Starkregen, Hochwasser oder Erdrutschen einspringen würde.