RKI-Wochenbericht Teils hohe Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen
Das RKI registriert teils sehr hohe Corona-Inzidenzen bei jüngeren Menschen. In acht Landkreisen liege die Sieben-Tage-Inzidenz bei den 10- bis 19-Jährigen bei mehr als 500. Bundesweit meldete das RKI heute eine Inzidenz von 68,7.
Insgesamt stagnierten die Corona-Fallzahlen in Deutschland zuletzt. Je nach Alter und Region sind die Entwicklungen aber ganz verschieden, wie der neue RKI-Wochenbericht zeigt.
Das Robert Koch-Institut registriert demnach in einzelnen Regionen Deutschlands besonders viele Corona-Ansteckungen bei Kindern und Jugendlichen. In acht Landkreisen liege die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei den 10- bis 19-Jährigen bei mehr als 500, twitterte das RKI am Abend zu einer Auswertung im neuen Corona-Wochenbericht.
Nähere Angaben zu den Landkreisen und deren jeweiligen Zahlen wurden nicht gemacht, auf einer Karte waren Kreise aber entsprechend eingefärbt. Auch zu möglichen Hintergründen für die regional hohen Zahlen machte das RKI keine Angaben.
Inzidenz sinkt bundesweit
Bundesweit sei die Sieben-Tage-Inzidenz vergangene Woche in den Altersgruppen unter 20 Jahren allerdings im Vergleich zur Woche zuvor leicht gesunken, hieß es zusammenfassend. Die Werte bei Menschen über 20 hingegen stiegen leicht an. Das RKI sprach zudem bundesweit von 636 übermittelten Schulausbrüchen für die vergangenen vier Wochen - wegen möglicher Nachmeldungen seien insbesondere die vergangenen zwei Wochen aber noch nicht zu bewerten.
Fallzahlen auf Plateau
Bereits seit einiger Zeit werden zahlreiche Corona-Infektionen insbesondere bei Kindern ab dem Schulalter und bei Jugendlichen festgestellt. An Kitas und Schulen wird regelmäßig auf das Virus getestet. Die Covid-19-Impfstoffe sind bislang ab 12 Jahren zugelassen. Die Impfquote bei 12- bis 17-Jährigen ist noch wesentlich niedriger als bei Erwachsenen. Kinder und Jugendliche erkranken zwar deutlich seltener schwer an Covid-19 als ältere Menschen, es gibt aber noch offene Fragen rund um Langzeitfolgen.
Auf den Intensivstationen zeichne sich über die vergangenen Wochen ein Plateau bei der Fallzahlen von Patientinnen und Patienten mit Covid-19 ab, schreibt das RKI weiter. Momentan werden dort knapp 1400 daran erkrankte Erwachsene versorgt. Das DIVI-Intensivregister gibt den Anteil von minderjährigen Betroffenen mit 0,7 Prozent an (Stand 14. Oktober).
RKI: Infektionszahlen stagnieren
In den Gruppen ab 70 Jahren, für die die Ständige Impfkommission mittlerweile eine Auffrischungsimpfung empfiehlt, fallen die Inzidenz-Anstiege laut Bericht größtenteils leicht aus. Größer ist er vor allem bei den Hochaltrigen über 90 Jahre - der Wert stieg von 39 auf 48 von vorvergangener auf vergangene Woche. Im höheren Alter falle die Immunantwort nach Impfungen insgesamt geringer aus und Impfdurchbrüche könnten häufiger auch zu einem schweren Verlauf führen, hieß es kürzlich in der Begründung der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu den Booster-Impfungen.
Insgesamt bewertet das RKI die Lage bei den Infektionszahlen derzeit als stagnierend. Die Entwicklungen in den einzelnen Bundesländern unterscheiden sich. Deutliche Anstiege verzeichneten im Vergleich der beiden vergangenen Wochen Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und das Saarland, heißt es im Wochenbericht.
RKI meldet 11.518 Neuinfektionen
Indes zeigen auch die neuesten Infektionszahlen nur eine geringe Dynamik. Heute meldete das RKI binnen eines Tages 11.518 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 10.429 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden zudem 65 weitere Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 86 Todesfälle gewesen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland lag laut des Instituts bei 68,7. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 67,0 gelegen, vor einer Woche bei 63,8 (Vormonat: 77,9).
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Donnerstag mit 1,93 (Mittwoch 1,90) an. Ein bundesweiter, kritischer Schwellenwert ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.