Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Bahnchef Richard Lutz drücken den Startknopf für die Riedbahn

Nach Generalsanierung Bahnstrecke Mannheim-Frankfurt ist wiedereröffnet

Stand: 15.12.2024 17:18 Uhr

Fünf Monate war die Bahnverbindung zwischen Mannheim und Frankfurt wegen einer groß angelegten Sanierung gesperrt. Jetzt können die Züge des Fern-, Regional- und Güterverkehrs wieder rollen.

Die Sanierung der Riedbahn, des Bahn-Abschnitts zwischen Mannheim und Frankfurt am Main, ist abgeschlossen. Am Samstag haben Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) und Bahnchef Richard Lutz die Strecke offiziell wiedereröffnet. Während der Sanierung sind Gleise, Weichen, Signale, Schallschutzwände, Oberleitungen und alle Bahnsteige umgebaut worden.

Nach Riedbahn-Sanierung: Feierstimmung im Festzelt

Es war Feierstimmung im großen Festzelt im hessischen Gernsheim zu spüren, hunderte Mitarbeiter der Bahn und von Fremdfirmen waren sichtlich ausgelassen und hochgestimmt, angesichts des erreichten Projekt-Endes. Alle Redner betonten, das Projekt sei ein Erfolg, auch wenn am Ende noch einige Nachbesserungen nötig seien. Die Kritiker sollten bedenken, wie schwierig ein solches Großprojekt sei. Verkehrsminister Wissing sagte, ein weitgehend termingerecht abgeschlossenes Großprojekt dieser Art sei wichtig für Deutschland.

Rückblick: So aufwändig war die Sanierung der Riedbahn

Seit Sonntag befahren Züge des Fern-, Regional- und Güterverkehrs die Strecke wieder. Der erste planmäßige Zug, ein Regionalexpress, fuhr um kurz nach Mitternacht von Mannheim nach Frankfurt, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Der Streckenabschnitt ist aufwendig saniert worden, da er besonders störanfällig war. Das hat bundesweit zu vielen Verspätungen und Ausfällen geführt.

Am Eröffnungstag der Strecke lief es noch nicht ganz rund: Ein Bahn-Sprecher sagte, die Züge würden seit Mitternacht zwar wieder ausnahmslos über diese Strecke fahren, es gebe aber noch einzelne Verspätungen.

Noch Einschränkungen im Nah- und Güterverkehr der Bahn

Im Fernverkehr fahren laut Bahn alle Züge nach Fahrplan über die Riedbahn. ICE und Regionalzüge allerdings mit maximal Tempo 160, da noch nicht in allen Abschnitten das moderne Zugsteuerungssystem ETCS installiert worden ist. Es soll nach Angaben von Infrastrukturvorstand Berthold Huber bis zum zweiten Quartal 2025 auf der gesamten Strecke installiert sein. Dann können die Züge bis zu 200 Kilometer pro Stunde schnell fahren.

Noch Ersatzbusse für S8 und S9

In Teilen des Nahverkehrs wird es noch Einschränkungen geben: Auf den Strecken der S-Bahn-Linien 8 und 9 von Mannheim in Richtung Norden fahren bis zum 24. Dezember noch Ersatzbusse. Die purpurfarbenen Busse waren entlang der gesamten Strecke während der Sanierung eingesetzt worden. 90 Prozent der Fahrgäste hätten der Bahn hierfür die Note 1 gegeben, hieß es bei der Riedbahn-Eröffnung. Im Güterverkehr gibt es laut Bahn bis zum 23. Dezember noch einige Einschränkungen.

Riedbahn-Eröffnung in Gernsheim

Riedbahn-Eröffnung in Gernsheim

Riedbahn als Modell-Sanierung

Die Riedbahn ist eine der am meisten befahrenen Strecken in Deutschland. Die Schäden und Havarien auf der Strecke - bis zu 300 im Jahr - waren für viele Zugverspätungen in ganz Deutschland verantwortlich. Deshalb war die Sanierung vorrangig für die Deutsche Bahn. Denn nach dem Vorbild dieser Sanierung sollen in den kommenden Jahren 41 vielbefahrene Strecken von Grund auf saniert werden. Die nächsten Großprojekte sind die Strecken Emmerich-Oberhausen und Hamburg-Berlin.

Sendung am Mo., 9.12.2024 12:30 Uhr, SWR4 BW Studio Mannheim

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Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 14. Dezember 2024 um 17:00 Uhr.