Anpassung zum 1. Juli Renten steigen um mindestens 4,39 Prozent
Rentnerinnen und Rentner bekommen in Westdeutschland ab dem Sommer 4,39 Prozent mehr Geld, im Osten 5,86 Prozent. Wegen der hohen Inflation könnte die Erhöhung unter dem Strich aber einen Kaufkraftverlust bedeuten.
Die Renten in Deutschland steigen zum 1. Juli in Westdeutschland um 4,39 Prozent und in den neuen Bundesländern um 5,86 Prozent. Das gab Bundesarbeitsminister Hubertus Heil am Rande einer Kanada-Reise bekannt.
Wegen der höheren Lohnsteigerung im Osten werde die Rentenangleichung Ost ein Jahr früher erreicht als gesetzlich vorgesehen. Im Dezember war noch eine geringere Erhöhung erwartet worden. "Diese Erhöhungen sind möglich, weil der Arbeitsmarkt in guter Verfassung ist und die Löhne steigen", sagte Heil.
Hohe Inflation auch für 2023 erwartet
Für einen großen Teil der über 21 Millionen Rentner und Rentnerinnen könnte die Erhöhung unter dem Strich aber einen Kaufkraftverlust bedeuten. Wirtschaftsforschungsinstitute sagten zuletzt für dieses Jahr eine Inflation zwischen 5,4 und 6,2 Prozent voraus.
"Die Rentenanpassung bleibt aktuell hinter der Inflation zurück, aber das ist nur eine Momentaufnahme", hieß es in einer Mitteilung des Bundesarbeitsministeriums.
Das Prinzip, dass die Renten den Löhnen folgen, habe sich mit Blick auf die Einkommensentwicklung von Rentnerinnen und Rentnern bewährt. "Aktuell abgeschlossene Tarifverträge sehen durchaus beachtliche Lohnerhöhungen vor", hieß es in der Mitteilung weiter. Diese würden sich dann in der Rentenanpassung zum 1. Juli 2024 abbilden.
Die für die aktuelle Rentenanpassung relevante Lohnsteigerung beträgt 4,50 Prozent in den alten Ländern und 6,78 Prozent in den neuen Ländern.
Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, hatte bereits am Wochenende in einem Interview der "Bild am Sonntag" eine sehr gute Kassenlage betont.
Sie sprach von einem Überschuss von 3,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. "Die Zahlen beweisen: Die Rente ist stabil und bleibt stabil", sagte Roßbach.