Vor den Sommerferien Sehr viele Anträge für Reisepässe
In wenigen Wochen beginnen die Sommerferien. Wegen der bisherigen Einschränkungen der Pandemie beantragen dieses Jahr besonders viele Bundesbürgerinnen und Bundesbürger einen Reisepass. Die Produktionszeit hat sich deutlich verlängert.
Im Moment gibt es ein sehr hohes Bestellaufkommen an Reisepässen, berichtet das Bundesinnenministerium. Die hohe Nachfrage führt nach Zahlen des Ministeriums zu verlängerten Wartezeiten.
Im Januar 2022 haben die Produktion und der Versand eines Reisepasses demnach im Durchschnitt insgesamt 10,1 Werktage gedauert. Im April 2022 lag der Wert bei 18 Werktagen. Vor der Coronapandemie betrug die Produktionszeit mit Versand den Zahlen zufolge zwischen 9,4 und 10 Werktagen.
Auch die Nachfrage im Express-Bestellverfahren, in dem die Pässe in der Regel nach drei Tagen abholbereit sind, hat offenbar stark zugenommen.
Wieder mehr Reisen möglich
Spätestens nach den Sommerferien werde die Anfrage vermutlich zurückgehen, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Dann werde auch die Produktion wieder schneller gehen.
Als möglichen Grund für die hohe Nachfrage nannte der Sprecher die coronabedingten Reisebeschränkungen in den vergangenen zwei Jahren. Da diese nun gelockert wurden, sind wieder mehr Reisen möglich.
Auch für Reisen nach Großbritannien Reisepass nötig
Wegen der Wiedervereinigung 1990 kommt es dem Sprecher zufolge alle zehn Jahre zu einer besonders hohen Nachfrage nach Ausweisdokumenten. Nach den Coronajahren 2020 und 2021 habe sich die Antragswelle nun auf dieses Jahr verschoben. Zudem werde seit 2021 auch für Reisen nach Großbritannien ein Reisepass benötigt.
Die Bundesdruckerei soll Ausweisdokumente direkt an die Bürger versenden, fordert der Städtetag Nordrhein-Westfalen. "Das spart die Abholung beim Amt ein und entlastet damit die Verwaltung und die Bürger gleichermaßen", sagte Geschäftsführer Helmut Dedy. So könnten auch mehr Anträge bearbeitet werden.
Anträge möglichst früh stellen
Bürger sollten ihre Anträge möglichst früh stellen, so Dedy. Die Terminnachfrage ist nach Angaben des Kommunalverbandes aktuell in vielen Städten besonders hoch. In einigen Städten hat sich die Zahl der über 16-Jährigen ohne gültiges Ausweisdokument demnach offenbar verdreifacht.
Schon 2021 seien kurzfristig zusätzliche Meldeämter befristet eingerichtet und Öffnungszeiten ausgeweitet worden, erklärte der Städtetag.