Mehrere Menschen verletzt Schwere Unwetter in Bayern und Baden-Württemberg
Bei schweren Unwettern in Bayern und Baden-Württemberg sind mindestens 16 Menschen verletzt worden. Zahlreiche Bäume stürzten um, Straßen waren blockiert. Bei der Bahn kommt es noch immer zu Behinderungen.
Über große Teile von Bayern und Baden-Württemberg sind am Donnerstagabend schwere Unwetter hinweggezogen. In mehreren Regionen gab es Streckensperrungen im Regionalverkehr - vor allem wegen umgestürzter Bäume. Auf einem Campingplatz in Lindau am Bodensee stürzten mehrere Bäume um, sechs Menschen wurden verletzt, einer von ihnen schwer.
Aus Sicherheitsgründen räumten die Behörden den Platz, rund 900 Camper verbrachten die Nacht in der Inselhalle der bayerischen Stadt. Auch im benachbarten Baden-Württemberg musste ein Zeltlager geräumt werden - in Friedrichshafen am Bodensee. Rund 300 Menschen mussten hier die Nacht in einer Turnhalle verbringen, verletzt wurde aber niemand.
Zehn Verletzte in Nördlingen
Bei einem Motorradtreffen im schwäbischen Nördlingen wurden zahlreiche Biker vom Unwetter überrascht. Zehn Menschen seien von umherfliegenden Teilen verletzt worden, teilte die Polizei mit. Drei von ihnen kamen ins Krankenhaus.
Nach Polizeiangaben hatten sich ersten Erkenntnissen zufolge bei dem Treffen auf dem Nördlinger Flugplatz auch Teile einer Bühne gelöst. Im rund 75 Kilometer entfernten Augsburg berichtete die Polizei von umgestürzten Bäumen und vollgelaufenen Unterführungen. Dort gab es nach Angaben einer Sprecherin zunächst aber keine Berichte über Verletzte.
In Freiburg überflutete der Starkregen Keller und Straßen und löste allein am Donnerstagabend mehr als 380 Feuerwehreinsätze aus. Verletzte habe es nicht gegeben. In einem Fall musste eine eingeschlossene Person aus einem überschwemmten Keller gerettet werden.
In Freiburg waren vor allem überschwemmte Straßen ein Problem.
Bahnverkehr in Süddeutschland beeinträchtigt
In Bayern mussten Bahnpendler am Morgen mit erheblichen Verzögerungen und Ausfällen rechnen. In München fiel in der Nacht auf Freitag ein Baum auf einen S-Bahn-Zug, 15 Fahrgäste mussten aus den Wagen gerettet werden. Die Münchner S-Bahn stellte nach eigenen Angaben "wegen witterungsbedingter Beeinträchtigungen" am späten Donnerstagabend den Betrieb komplett ein, am Freitag kam es im Netz demnach weiterhin "zu starken Beeinträchtigungen". Zwei S-Bahn-Linien waren auch am Mittag noch immer teilweise oder ganz gesperrt.
Auch im regionalen Zugverkehr in Bayern und Baden-Württemberg gab es am Freitag nach Angaben der Bahn weiterhin Probleme auf bestimmten Strecken. In Bayern war auch die Fernstrecke München-Zürich nahe Lindau blockiert.
Weitere Unwetter erwartet
Die Unwetterfront war am Donnerstagabend von West nach Ost über den Süden Deutschlands gezogen.
Auch heute bleibt es in Bayern und Baden-Württemberg weiter stürmisch. Laut Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) kann es im Tagesverlauf und dann in der Nacht zum Samstag zu teils kräftigen Gewittern bis mancherorts hin zu Unwettern mit Starkregen, Hagel und schweren Sturmböen mit bis zu 100 Kilometern pro Stunde kommen. Vereinzelt seien dabei auch Orkanböen oder sogar Tornados nicht ganz auszuschließen, erklärte der DWD.