Thüringen Hilfe für Familien: Das Kleiderstübchen der Diakonie in Pößneck
Bei der Aktion Wärmewinter von der Diakonie in Pößneck können sich Bedürftige einmal in der Woche bei einem Teller Suppe treffen. Und auch ins Gespräch kommen über Sorgen und Nöte des Alltags. Dabei kam der Diakonie auch die Idee für ein neues Hilfsangebot: ein Kleiderstübchen, speziell für Kinder.
Sybille Apel und Anja Reichmann haben alle Hände voll zu tun im Kleiderstübchen der Diakonie. Auf rund 15 Quadratmetern gibt es hier Kinderkleidung in allen Größen. An den Wänden reichen die Regale bis hoch zur Decke.
Wir haben uns hier ganz auf Kinder spezialisiert. Jennifer Binder von der Diakoniestiftung Weimar-Bad Lobenstein |
Der Tisch in der Mitte ist für die Ehrenamtlichen Ablage und für die Kunden ein Platz zum Ausbreiten der Kleidungsstücke. "Wir haben uns hier ganz auf Kinder spezialisiert", sagt Jennifer Binder von der Diakoniestiftung Weimar-Bad Lobenstein. "Mehr gibt der Platz nicht her und außerdem haben wir gedacht, dass bei Kindern der Bedarf am größten ist."
Im Kleiderstübchen liegen Kindersachen in allen Größen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen sortieren die gespendeten Sachen in die Regale.
Idee entstand beim jährlichen "Wärmewinter".
Die Idee kam den Mitarbeiterinnen der Diakonie beim jährlichen "Wärmewinter". Hier können sich Bedürftige seit zwei Jahren einmal in der Woche zu einem Teller Suppe treffen. Außerdem können sie miteinander ins Gespräch kommen. Ganz nebenbei gibt es praktische Hilfsangebote.
Schnell fanden die Diakonie-Mitarbeiterinnen heraus, wie groß der Bedarf an Kindersachen ist. Schon in kurzer Zeit entstand in einem früheren Büro das Kleiderstübchen. Die Regale bauten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstätten für behinderte Menschen in Altengesees.
Ehrenamtliche helfen beim Sortieren
Jetzt helfen Ehrenamtliche mehrmals in der Woche beim Sortieren gespendeter Kleidungsstücke. Ohne Schäden sollen sie sein und gewaschen. Sybille Apel freut sich, dass so viele Menschen gebrauchte Kindersachen im Kleiderstübchen abgeben. "Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig", sagt Sybille Apel.
Viele tauschen auch kleinere gegen größere Größen. Sybille Apel |
"Viele tauschen auch kleinere gegen größere Größen." T-Shirts, Hosen und Jacken liegen oder hängen in den Regalen. Die Mitarbeiterinnen haben für die Ware stabile Kunststoff-Boxen gekauft. So können sie alle Artikel nach Größen sortiert präsentieren und alles sieht ordentlich aus.
Das weiß auch Bianca Thees zu schätzen. Die junge Frau kommt regelmäßig ins Kleiderstübchen und bringt auch ihre kleine Tochter mit. "Die freut sich, wenn sie sich selber etwas aussuchen darf", sagt Bianca Thees.
Bianca Thees wählt im Kleiderstübchen T-Shirts für ihre Tochter aus.
Große Spendenbereitschaft
Vor allem Wintersachen liegen aktuell in den Regalen. Die Sommerkleidung haben die Mitarbeiterinnen ausgelagert. Wegen Platzmangel können sie auch kein Spielzeug anbieten. Dafür gibt es aber einen Aushang im Flur der Diakoniestation. Jennifer Binder wünscht sich, dass noch mehr Menschen das Angebot nutzen. "Vielleicht ist die Hemmschwelle noch zu hoch", sagt sie. "Mancher traut sich nicht und das ist schade."
Vielleicht ist die Hemmschwelle noch zu hoch. Jennifer Binder von der Diakoniestiftung Weimar-Bad Lobenstein |
Dafür freut sich Jennifer Binder über die große Spendenbereitschaft. Außerdem gibt es immer wieder Angebote von Freiwilligen, im Kleiderstübchen mitzuhelfen. Bisher erledigen zwei Ehrenamtliche mehrmals in der Woche alle anfallenden Arbeiten. Bald könnten zwei weitere hinzukommen. Sybille Apel tut ihr Engagement gut. "Wenn man sieht, wie zufrieden die Leute sind. Die wieder etwas Neues für ihre Kinder haben", sagt Apel. "Das entschädigt für jede Stunde, die man hier verbringt."
Deshalb wollen die Ehrenamtlichen auch weiter fleißig Werbung machen für ihr Kleiderstübchen. Das ist jede Woche dienstags von neun bis zwölf und donnerstags von zwölf bis 14 Uhr geöffnet.
Anja Reichmann und Sybille Apel helfen regelmäßig im Kleiderstübchen der Diakonie in Pößneck.
MDR (adr/jn)