Geiseltalsee

Sachsen-Anhalt Nach Badeunfall im Geiseltalsee: Zweite Frau im Krankenhaus gestorben

Stand: 24.07.2024 05:00 Uhr

Bei einem Badeunfall im Geiseltalsee im Saalekreis war Mitte Juli eine 67 Jahre alte Frau ums Leben gekommen. Eine weitere konnte noch ins Krankenhaus gebracht werden. Doch eine Woche später ist nun auch sie gestorben. Eine Passantin hatte vom Badestrand Frankleben aus Hilferufe gehört und die Polizei verständigt. Die Wasserwacht Sachsen-Anhalt warnt vor Gefahren beim Schwimmen.

Von MDR SACHSEN-ANHALT

Nach dem tödlichen Badeunfall Mitte Juli im Geiseltalsee im Saalekreis ist auch die zweite Frau gestorben. Wie die Polizei MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, starb sie eine Woche später im Krankenhaus. Sie war seit dem Unfall auf der Intensivstation behandelt worden.

Passantin am Geiseltalsee hatte Hilferufe gehört

Am 12. Juli waren zwei Frauen im Alter von 67 und 63 Jahren im Geiseltalsee schwimmen gegangen. Kurze Zeit später hatte eine Fußgängerin die Hilferufe der beiden gehört. Ein Paddler konnte die 63-Jährige kurzzeitig über Wasser halten, bevor die Retter eintrafen. Beide Frauen wurden aus dem Wasser gezogen, anschließend wurden Wiederbelebungs-Maßnahmen eingeleitet. Die 67-Jährige konnte nicht mehr gerettet werden und starb noch vor Ort. Die andere Frau wurde per Hubschrauber in die Klinik gebracht und kam auf die Intensivstation.

Nach Angaben des Landkreises hatte eine Passantin die Hilferufe aus dem Wasser gehört und die Polizei verständigt. Es habe sich herausgestellt, dass die beiden Frauen zu ertrinken drohten. Warum die Frauen auf dem See bei Mücheln in Not geraten waren, blieb unklar. 

Weiterer tödlicher Badeunfall in Sachsen-Anhalt – Wasserwacht rät zu Vorsicht

Am vergangenen Wochenende gab es in Sachsen-Anhalt erneut einen tödlichen Badeunfall. Im Plattensee bei Dannigkow im Kreis Jerichower Land ist ein 47-Jähriger in Not geraten. Trotz Reanimation starb der Mann. Laut Polizei hatte er möglicherweise einen Herzinfarkt.

Die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Sachsen-Anhalt warnt davor, die Gefahren in unbekannten Gewässern zu unterschätzen. DRK-Vizepräsident und Rettunsschwimmer Andreas Lehning sagte MDR SACHSEN-ANHALT, dort gebe es ein erhöhtes Risiko. Wenn man gut schwimmen könne, man den See kenne, dann könne man da sicherlich baden. Wenn kein Rettungsschwimmer da sei, sei man aber "zu hundert Prozent auf sich allein gestellt", sollte etwas passieren.

Immer häufiger stelle man fest, dass sich Schwimmerinnen und Schwimmer überschätzten und sich nicht an die Baderegeln hielten. So sei es wichtig, sich vorher abzukühlen und sich frisch zu machen und nicht gleich spontan ins Wasser reinzuspringen. Lehning empfiehlt, dort zu baden, wo es eine Aufsicht gibt. Bei Kindern sehe er zudem die Eltern in der Pflicht, aufzupassen.

dpa, MDR (Oliver Leiste, Susanne Ahrens, André Plaul, Maren Wilczek, Lars Wohlfarth, Norma Düsekow) | Erstmals veröffentlicht am 12.07.2024