Sachsen-Anhalt Attentat in Magdeburg: Hier bekommen Betroffene und Angehörige Hilfe
Das Attentat von Magdeburg hat viele Menschen erschüttert. Neben Dutzenden Verletzten und fünf Toten haben zahlreiche Zeugen die Tat mitansehen müssen. Wo sie jetzt Hilfe bekommen.
Die Menschen in Magdeburg sind nach dem Attentat auf den Weihnachtsmarkt mit Dutzenden Verletzen und fünf Toten erschüttert. Am Freitagabend war ein 50 Jahre alter Mann aus Saudi-Arabien mit einem SUV in eine Menschenmenge gefahren. Der Magdeburger Weihnachtsmarkt war zu diesem Zeitpunkt gut besucht, entsprechend viele Menschen sind Zeugen der Tat geworden.
Die Stadt Magdeburg rief am Sonnabend dazu auf, füreinander da zu sein und Hilfe anzubieten. Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne betonte, die Betroffenen müssten schnell psychotherapeutisch versorgt werden.
Attentat von Magdeburg: Hier gibt es Hilfe für Betroffene
- Die Telefonseelsorge ist anonym und rund um die Uhr unter den kostenfreien Telefonnummern 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 erreichbar.
- Über verletzte Personen können sich Angehörige bei der Uniklinik Magdeburg unten folgenden Hotline-Nummern melden: 0391 67 - 25218, 0391 67 - 25219 und 0391 67 – 15663. Psychologische Unterstützung erhalten sie vor Ort auch in Haus 8, Level 4. Weitere Informationen hier.
- Bei der Unfallkasse Berlin gibt es Broschüren zum Umgang mit Traumata. Sie sollen helfen, ein traumatisches Ereignis zu verarbeiten. Zu den Broschüren gelangen Sie hier.
- In Magdeburg soll das Westportal an der Johanniskirche nahe des Tatorts am Sonnabend zu einem Gedenkort für alle eingerichtet werden. Um 19 Uhr gibt es eine Gedenkstunde im Dom.
Vor der Johanniskirche haben sich am Sonnabend erste Menschen versammelt.
Traumaambulanz: Psychotherapeutische Unterstützung für Betroffene
Schnelle und unbürokratische Hilfe für Menschen, die das Geschehene psychisch belastet, gibt es in folgenden Ambulanzen in Sachsen-Anhalt:
- Magdeburg: Traumaambulanz für Gewaltopfer Universitätsklinik Magdeburg: 0391 6713483
- Magdeburg: Traumaambulanz für Kinder und Jugendliche Universitätsklinik Magdeburg: 0391 7918470
- Magdeburg: Gewaltopferschutzambulanz Universitätsklinik Magdeburg werktags von 07:30 - 16:00 Uhr: 0391 6715843. Außerhalb dieser Zeiten ist der diensthabende Rechtsmediziner über 0391 6701 erreichbar.
- Halle (Saale): Traumambulanz Universitätsklinikum Halle Telefon: 0345 5573639
- Wittenberg: Traumaambulanz Klinik Bosse: Telefon 03491 476381
- Dessau-Roßlau: St. Joseph Krankenhaus Dessau: Telefon: 0340 55691532 oder 0340 5569118
Rufnummer der Polizei für Angehörige
Das Landeskriminalamt hat für Anfragen von Angehörigen eine Telefonnummer geschaltet: 0391 244 740. Die Beamten bitten darum, dass dort ausschließlich Angehörige anrufen.
Polizei bittet um Zeugenhinweise
Die Polizei rief dazu auf, dass sich Zeugen bei den Behörden melden sollen. Fotos und Videos können demnach unter hinweisportal.de oder st.hinweisportal.de eingereicht werden.
Entschädigungsleistungen
Bei Gewalttaten im Inland kann für alle daraus resultierenden physischen und psychischen gesundheitlichen Beeinträchtigungen eine monatliche Entschädigungszahlung erbracht werden. Außerdem gibt es auch Leistungen für die wirtschaftlichen Folgen dieser Gesundheitsschädigung z.B. im Hinblick auf Krankenhausbehandlungen, Psychotherapie, Berufsschadensausgleich oder Bestattungs- und Sterbegeld.
Der Entschädigungsantrag kann formlos beim Landesverwaltungsamt gestellt werden:
- Herr Dr. Weber, Telefon: 0345/514 3080; E-Mail: Christian.Weber@lvwa.sachsen-anhalt.de
- Frau Griep, Telefon: 0391/567 2458; E-Mail: Maike.Griep@lvwa.sachsen-anhalt.de
- Frau Grubenick, Telefon: 0345/514 3309; E-Mail: Uta.Grubenick@lvwa.sachsen-anhalt.de
Alle Informationen sowie Flyer zu den Angeboten finden sich in Kürze auf der Homepage des Sozialministeriums. Die Seite wird fortlaufend aktualisiert und ergänzt.
Spendenkonten für Hinterbliebene eingerichtet
Inzwischen gibt es für die Hinterbliebenen der Opfer des Anschlags Spendenkonten. Zu Spenden riefen am Samstag unter anderem die Wohlfahrtsverbände in Sachsen-Anhalt auf: DRK, Caritas und Diakonie haben nach eigenen Angaben ein gemeinsames Spendenkonto eröffnet.
Spendenkonto von DRK, Caritas und Diakonie
DRK Sachsen-Anhalt
Sozialbank
IBAN: DE10 3702 0500 0003 5195 00
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Opferhilfe Magdeburg
Spendenkonto der Stadt Magdeburg
Damit solle den Opfern und Betroffenen des Anschlags möglichst schnell Unterstützung gesichert werden, erklärte die Stadtverwaltung. Das Spendenkonto lautet:
LHS Magdeburg
IBAN DE89 8105 3272 0641 0958 72
BIC NOLADE21MDG
Gedenkort an der Magdeburger St.-Johannis-Kirche, wo Trauernde Blumen und Kerzen ablegen
Über die Ereignisse am Tag nach dem Attentat von Magdeburg halten wir Sie in einem Ticker auf dem Laufenden.
MDR (Luca Deutschländer, Leonard Schubert)