Firmenpleite

Sachsen Mehr Unternehmenspleiten auch in Sachsen

Stand: 16.12.2024 16:50 Uhr

Die anhaltende Wirtschaftskrise belastet zunehmend sächsische Unternehmen. Die Zahl der Firmeninsolvenzen steigt in diesem Jahr. Hohe Lebenshaltungskosten bringen auch immer mehr Verbraucher an den Rand des Ruins.

Von MDR SACHSEN

In Sachsen hat sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im laufenden Jahr im Vergleich zu 2023 erhöht. Das schätzt die Wirtschaftsauskunftei Creditreform in einem am Montag veröffentlichten Bericht. Demnach lag die Insolvenzquote im Freistaat bei 69 je 10.000 Unternehmen. Im Vorjahr lag dieser Wert bei 57. Den bundesweiten Durchschnitt schätzt Creditreform dieses Jahr auf 72 Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen.

Firmenpleite

Handel und Dienstleistung sind besonders von Insolvenzen betroffen. (Symbolbild)

Stadtstaaten besonders stark betroffen

Die im Ländervergleich höchsten Insolvenzquoten weisen demach die Stadtstaaten Berlin (123), Bremen (113) und Hamburg (99) auf. Quellen der Auswertung sind eine Datenbank des Unternehmens und die Umsatzsteuerstatistik. "Mit einiger Verzögerung schlagen die Krisen der vergangenen Jahre nun als Insolvenzen bei den Unternehmen durch", erklärte der Leiter der Wirtschaftsforschung von Creditreform, Patrik-Ludwig Hantzsch. Wirtschaftspolitischer Stillstand und rückläufige Innovationskraft hätten den Wirtschaftsstandort geschwächt. Daher werde im kommenden Jahr mit einem weiteren Anstieg der Fälle gerechnet.

Auch private Haushalte von Pleite bedroht

In absoluten Zahlen ausgedrückt geht Creditreform von bundesweit 22.400 Unternehmensinsolvenzen aus - ein Plus von 24,3 Prozent und der höchste Wert seit 2015. Betroffen seien überwiegend Kleinstunternehmer aus dem Dienstleistungssektor.

Zugleich verwies Creditreform auch auf mehr Verbraucherinsolvenzen. Es seien bislang 72.100 neue Verfahren eröffnet worden, rund 8,5 Prozent mehr als 2023. Hauptursachen für den Anstieg seien die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten und höhere Kreditzinsen, hieß es. "Zusätzlich verschärft sich die Lage durch den zunehmenden Abbau von gut bezahlten Arbeitsplätzen."

MDR (lam)