Sachsen Entscheidung im Senat: Rektor der Polizeifachhochschule Sachsen abberufen
Der Senat der Polizeihochschule Sachsen hat für die Abberufung von Rektor Dirk Benkendorff gestimmt. Ihm werden Untätigkeit und Führungsschwäche vorgeworfen. Das Innenministerium prüft den Fall.
Der Senat der Polizeifachhochschule Sachsen in Rothenburg hat mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit für die Abberufung des amtierenden Rektors Dirk Benkendorff gestimmt. Wie das sächsische Innenministerium mitteilte, obliegt die endgültige Entscheidung über die Abberufung dem Ministerium. Der Sachverhalt werde nun geprüft.
Dirk Benkendorff ist seit Sommer 2023 Rektor der Polizeifachhochschule. Nun soll er abgesetzt werden. (Archivbild)
Polizeipräsident spricht von Vertrauensverlust
Bis zum Abschluss dieser Prüfung wird der bisherige Rektor aus Respekt vor dem Votum des Senats ins Innenministerium abgeordnet, hieß es in der Mitteilung. "Die Entscheidung der Senatsmitglieder mit einer Mehrheit von zwei Dritteln zeigt, dass ein erheblicher Vertrauensverlust entstanden ist", erklärte Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa.
Kubiessa betonte die Bedeutung eines besonnenen Umgangs mit der Situation: "Mir ist es persönlich wichtig, mit Blick auf die Reputation der Hochschule und das Ansehen der Personen angemessen zu reagieren."
Die Polizeihochschule in Rothenburg brauch einen neuen Rektor. (Archivbild)
Konflikt schwelt seit Wochen
An der Polizeihochschule herrscht bereits seit Wochen Unruhe. Zwei Hochschullehrer hatten die Absetzung von Rektor Benkendorff gefordert. Benkendorff hatte erst im Sommer 2023 das Amt übernommen. Die beiden Lehrkräfte werfen ihm Untätigkeit und mangelnde Führungsstärke vor, besonders im Umgang mit Problemen wie diskriminierenden und rechtsextremen Vorfällen an sächsischen Polizeischulen. Benkendorff hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und auf Ermittlungen und Maßnahmen verwiesen, die unter seiner Leitung eingeleitet wurden.
MDR (ben)