Saarland Sparkasse erhöht für Kunden Service-Gebühren
Wer bei der Sparkasse Saarbrücken Kundin oder Kunde ist, muss für die Leistungen ab 2025 tiefer in den Geldbeutel greifen. Das Kreditinstitut hebt die Gebühren etwa für die Kontoführung an. Die Verbraucherzentrale rät von einem schnellen Zustimmen ab, Kunden sollten sich zunächst informieren.
Daniel Novickij mit Informationen von Thomas Braun und Laszlo Mura
Die Kosten für Leistungen der Sparkasse werden für die Kundinnen und Kunden teurer. So steigen beispielsweise die Kontoführungsgebühren beim derzeit günstigsten Tarif von 3,90 Euro auf 5,90 Euro. Das entspricht einem Plus von mehr als 50 Prozent.
Die Mindestpreise für Wertpapierdepots verdoppeln sich. Zudem gibt es ab 2025 neue Gebühren, etwa für Personen, die sich ein Mietkautionskonto einrichten wollen.
Preisanstieg wegen Mehrkosten bei der Sparkasse Saarbrücken
Die Sparkasse Saarbrücken erhöht eigenen Angaben nach die Preise, weil Energie, Bauen und die Modernisierung von Gebäuden teurerer geworden sei. Außerdem belasten die Schäden durch das Pfingsthochwasser und in der Vergangenheit gesprengte Geldautomaten das Kreditinstitut.
"Unsere letzte Preisanpassung erfolgte im Jahr 2022. In den Jahren davor haben wir es geschafft, Preissteigerungen nicht an unsere Kundinnen und Kunden weiterzugeben. Das wird nach und nach schwieriger", so ein Sparkassensprecher gegenüber dem SR.
Sparkasse sieht sich weiterhin konkurrenzfähig
Die Sparkasse Saarbrücken sieht sich im Marktvergleich aber auch mit den neuen Preisen weiter konkurrenzfähig oder teilweise sogar günstiger als andere Kreditinstitute: "Unsere Preise liegen teilweise unter deren anderer Kreditinstitute", so die Sparkasse.
Mit Online-Banken wolle man sich aber bewusst nicht vergleichen. "Fehlende Filialen, Geldautomaten und deutlich weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lassen einen fairen Vergleich nicht zu". Die Sparkasse müsse Einnahmen und Ausgaben im Einklang halten, um auf dem Markt bestehen zu können.
Keine überschnelle Zustimmung der neuen Preise
Aufgrund eines Urteils des Bundesgerichtshofs muss jetzt die aktive Zustimmung der Kunden für die Preiserhöhungen eingeholt werden. Sollten die den neuen Bedingungen nicht zustimmen, könnten die Geschäftsbeziehung nicht in gewohnter Weise fortgeführt werden, so die Sparkasse.
Bei der Zustimmung müsse man sich aber keinen Stress machen, sagt Thomas Beutler von der Verbraucherzentrale. "Es gibt keine Frist, die direkt abläuft. Man kann erst einmal in aller Ruhe schauen, um was geht es genau? Welche Preise werden erhöht? Bedeutet das für mich, dass ich mich neu orientieren sollte?"
Man müsse nicht überstürzt zustimmen, davon rät Beutler ab. Gar nichts machen sei auch okay, die Bank werde auf jeden Fall noch einige Male an die Zustimmung erinnern.
Kunden steht eine Kontowechselhilfe zu
Zudem sagt Beutler, man unterschätze oft die kleinen regelmäßigen Gebühren: "Man sollte sich mal die Zeit nehmen und sich anschauen 'Für was zahle ich überhaupt?'. Nutze ich die Dienstleistung überhaupt oder vielleicht gar nicht?" Vielleicht gebe es auch innerhalb der Bank ein anderes, passenderes Kontomodell. Sollte man zu dem Schluss kommen, dass alle zu teuer sind, könne man sich auch bei anderen Banken umschauen.
Wer sich schließlich für eine andere Bank entscheide, müsse sich nicht zu viele Gedanken bezüglich des Wechsels machen. "Seit einigen Jahren gibt es eine Kontowechselhilfe. Darauf haben Sie Anspruch. Die neue Bank wird helfen müssen und die alte Bank muss ebenfalls mitspielen, dass der Kontowechsel reibungslos über die Bühne geht. Man überschätzt oft den Aufwand, der ist relativ niedrig", erklärt Beutler.
Reine Online-Banking-Angebote seien oft günstiger, teilweise sogar kostenlos. Allerdings sollten die auch nur Menschen in Anspruch nehmen, die sich Online sehr sicher fühlen.
Über dieses Thema hat auch die SR info-Rundschau im Radio am 22.10.2024 berichtet.