Saarland So blickt die Saar-Wirtschaft auf die Wahl in den USA
Trump oder Harris? Auch die saarländische Wirtschaft blickt gespannt auf den Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA. Denn die USA sind ein wichtiger Handelspartner. Welche Befürchtungen es konkret gibt, berichtet Oliver Groll von der IHK Saarland im Gespräch mit dem SR.
Die USA waren im vergangenen Jahr der zweitwichtigste Handelspartner des Saarlandes. Daher blicke man auch im Saarland gespannt auf die Präsidentschaftswahl in Amerika, sagt Oliver Groll, Leiter des Kompetenzzentrums Außenwirtschaft bei der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes, im Gespräch mit dem SR.
USA ist ein wichtiger Handelspartner fürs Saarland
Im vergangenen Jahr lag das Handelsvolumen mit den USA bei rund 4,5 Milliarden Euro. Rund 15 Prozent der saarländischen Exporte gehen in die USA, damit sind sie neben Frankreich der zweitwichtigste Exportpartner.
Im Jahr 2023 wurden unter anderem Fahrgestelle, Motoren und andere Teile für Kraftfahrzeuge im Wert von rund 1,9 Milliarden Euro dorthin exportiert. Auch im Import sind die USA wichtig für die hiesige Wirtschaft: Vor allem pharmazeutische Erzeugnisse werden von dort importiert, aber auch Kohle und Eisenerze.
Wirtschaft hofft auf einen Sieg von Harris
Die Saar-Wirtschaft hoffe auf einen Wahlsieg der Demokratin Kamala Harris, betont Oliver Groll. Denn wenn Trump erneut an die Macht käme, müsse man weitere Zölle befürchten.
Das wäre schlecht für die hiesige Automobilzulieferindustrie. "Ganz viele Teile, Maschinen und Steuerungen aus dem Saarland gehen in die Fertigung in die USA. Wir haben einige große Produzenten hier, die überwiegend an deutsche Autofirmen in den USA liefern", berichtet Groll.
Kamala Harris stehe hingegen "viel mehr als Trump für regelbasierten Handel", so Groll. Aber letztlich müsse man auch mit ihr über diese Regeln verhandeln. Der freie Welthandel sei leider momentan "in weite Ferne gerückt".
Sorge vor Unruhen bei knappem Wahlausgang
Und noch einen Wunsch hat Oliver Groll, wenn er an die Wahl denkt: Demokratin Harris sollte möglichst mit so viel Abstand gewinnen, "dass niemand die Wahl anzweifelt und möglicherweise wochenlange Unruhen folgen. Unruhen sind immer das, was die Unternehmen am wenigsten gebrauchen können."
Über dieses Thema berichtet auch die Sendung SR 3 Region am Mittag im Radio am 05.11.2024.