Saarland Saarländer geben weniger Geld aus
Sparen hat wieder Konjunktur: Angesichts der Wirtschaftskrise, stark gestiegener Preise und der zahlreichen internationalen Konflikte halten viele Saarländer ihr Geld zusammen und geben weniger aus. Doch knapp ein Fünftel der Menschen kann gar nicht sparen.
Die aktuelle wirtschaftliche Lage und anhaltend hohe Preise führen dazu, dass viele Menschen im Saarland ihre Spar- und Konsumgewohnheiten anpassen. Das geht aus dem „Vermögensbarometer 2024“ hervor, das der Deutsche Sparkassen- und Giroverband zum Weltspartag am Mittwoch veröffentlicht hat.
Gezielte Ausgaben
Demnach plant im Saarland fast ein Drittel der Unter-30-Jährigen, künftig mehr Geld zur Seite zu legen. Durch das derzeitige Zinsniveau werde Sparen wieder als lohnender wahrgenommen, teilte der Verband mit.
Beim Konsum steuern 58 Prozent der Saarländerinnen und Saarländer ihre Ausgaben gezielter, indem sie Preise vergleichen und auf Angebote achten. Besonders bei nicht unbedingt notwendigen Anschaffungen zeigen sich viele vorsichtiger.
Dabei gibt es jedoch auch Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Bundesweit haben 27 Prozent der 14- bis 29-Jährigen ihre Ausgaben sogar erhöht.
Probleme bei der Altersvorsorge
Das zeigt sich auch bei der Altersvorsorge, nach wie vor eine der größten finanziellen Herausforderungen. Laut der Untersuchung haben 73 Prozent der Saarländerinnen und Saarländer entsprechende Maßnahmen ergriffen oder planen diese. Allerdings wollen nur 26 Prozent der Unter-30-Jährigen ihre Vorsorge künftig noch verstärken.
Und: Viele Menschen stoßen inzwischen an ihre finanziellen Grenzen. 18 Prozent der bundesweit Befragten gaben an, dass sie aktuell nicht sparen können. „Es zeigt sich, dass manche Haushalte bei unvorhergesehenen Ausgaben rasch an ihre Grenzen stoßen und Schwierigkeiten haben, Rücklagen zu bilden“, sagte die Präsidentin des Sparkassenverbandes Saar, Cornelia Hoffmann-Bethscheider.
39 Prozent der befragten Saarländer bewerten ihre aktuelle finanzielle Situation als „gut“ oder „sehr gut“ (bundesweit 38 Prozent). 36 Prozent schätzen sie als „Es geht“ ein, 25 Prozent als „schlecht“.
Das „Vermögensbarometer“
Das „Vermögensbarometer“ wird nach Angaben des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) seit 2005 jährlich erhoben. Vom 21. Juni bis 11. Juli 2024 hat das Meinungsforschungsinstitut Kantar im Auftrag des DSGV bundesweit über 4800 Menschen ab 14 Jahren online befragt, wobei jedes Bundesland mindestens 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellt.
Der Weltspartag
Der Weltspartag findet seit 100 Jahren in der letzten Oktoberwoche statt. Er geht auf den ersten internationalen Sparkassenkongress (First International Thrift Congress) im Oktober 1924 in Mailand zurück. Stand früher die reine Finanzerziehung breiter Bevölkerungsschichten im Fokus, geht es heute zumindest in westlichen Industrienationen eher darum, die Menschen zum Sparen zu animieren. Dazu verteilen Banken und Sparkassen häufig Werbegeschenke wie etwa Sparschweine.
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio vom 30.10.2024 berichtet.