Saarland Projekt Regenbogen will Kinder krebskranker Eltern unterstützen
Eine Krebsdiagnose bedeutet für die ganze Familie einen tiefen Einschnitt in ihr gewohntes Leben. Darauf will die Saarländische Krebsgesellschaft am heutigen Welttag für Kinder krebskranker Eltern aufmerksam machen. Umso wichtiger sind Hilfsangebote für Betroffene.
Laut Schätzungen des Robert Koch-Instituts werden jedes Jahr über 50.000 Kinder neu mit der Situation konfrontiert, dass ein Elternteil an Krebs erkrankt. Dann durchleben Kinder und Jugendliche genau wie ihre Eltern eine sehr schwierige Zeit.
Auch weil Kinder sofort merken, wenn etwas nicht stimmt und sich alle um sie herum anders verhalten, sei es wichtig, mit Kindern offen und altersgerecht über die Krankheit und ihre Folgen zu sprechen, so die Saarländische Krebsgesellschaft am heutigen Welttag für Kinder krebskranker Eltern. „Es ist besser für Kinder, etwas Schlimmes zu wissen, als etwas Schlimmes zu ahnen“, sagt Doris Schwarz-Fedrow, psychoonkologische Beraterin bei der Saarländischen Krebsgesellschaft.
Gerade in einer schwierigen Situation benötigten die betroffenen Kinder besondere Unterstützung, Verständnis und einen geschützten Raum, um ihre Gefühle zu verarbeiten und darüber zu sprechen. Hilfreich sind nach Einschätzung der Saarländischen Krebsgesellschaft dann Beratungsstellen, Gesprächsgruppen und spezialisierte Kinder- und Jugendtherapien. Aber auch Freizeitangebote spielten eine wichtige Rolle, um den Kindern ein Stück Normalität und Freude zurückzugeben.
Projekt Regenbogen soll Familien unterstützen
Ein spezielles Programm für Kinder krebskranker Eltern bietet das Team der Saarländischen Krebsgesellschaft mit dem Projekt Regenbogen an. Ziel ist es, die ganze Familie bei der Bewältigung einer Krebserkrankung zu unterstützen.
In der persönlichen Beratung für Eltern gibt das Team Tipps und Hilfestellung, wie man mit den Kindern altersgerecht über die Erkrankung sprechen kann. Aber auch praktische Themen, wie Fragen zur Kinderbetreuung, Haushaltshilfe und Reha-Maßnahmen sollen hier Platz finden.
In den eigenen Sprechstunden für Kinder und Jugendliche haben die Kleinen außerdem die Möglichkeit, ganz offen über aufkommende Fragen, Sorgen und Probleme zu sprechen – ob allein mit den Psychoonkologinnen und Psychoonkologen oder mit Mama und Papa zusammen.
"Auszeit vom Krebs"
Als besonderes Highlight im Projekt Regenbogen nennt die Saarländische Krebsgesellschaft die monatliche „Auszeit vom Krebs“: Hier können Familien gemeinsam mit anderen, die in einer ähnlichen Situation sind wie sie, tolle Dinge erleben.
Sie sollen sehen, dass sie mit ihrer Situation nicht allein sind, Positives erleben und gestärkt in den Alltag zurückkehren. Dazu gehören zum Beispiel besondere Momente wie das Austoben beim Bowling, ein Nachmittag auf dem Bauernhof, eine Schnitzeljagd, das Zeichnen von Comics oder das fröhliche Backen im Advent.
Alle Angebote sind kostenfrei
Bereits Hunderte Kinder und ihr Familien konnten im Laufe der letzten Jahre begleitet werden. Nach Angaben der Saarländischen Krebsgesellschaft sind alle Angebote für Betroffene und Angehörige kostenfrei. Termine können kurzfristig und unbürokratisch vereinbart werden.
Das Projekt Regenbogen finanziert sich durch Spenden und freiwillige Zuschüsse, ermöglicht u.a. durch den eigens gegründeten Förderverein Regenbogen für Kinder krebskranker Eltern e. V. – ein gemeinsames Engagement von Unternehmen und Privatpersonen. Alle Informationen zum Projekt Regenbogen und zum Förderverein gibt es auf der Internetseite www.projekt-regenbogen.de.