Saarland Förderung für bezahlbaren Wohnraum im Saarland schlägt an
Bezahlbarer Wohnraum ist im Saarland Mangelware. Um das zu ändern hat das Land im Sommer ein Gesetz zur sozialen Mietwohnraumförderung erlassen. Das trägt inzwischen Früchte, etwa in St. Wendel. Dort wurde am Montag ein Richtfest gefeiert.
Mit Informationen von René Henkgen
17 Wohnungen mit zwischen 46 und 74 Quadratmetern Wohnfläche entstehen derzeit in einem neuen Gebäude in St. Wendel. Dach und Fenster sind schon fertig, am Montag war Richtfest. Im Sommer nächsten Jahres soll der Bau planmäßig fertig sein.
Miete weit unter Durchschnitt
Ungewöhnlich ist der Mietpreis: Ab 6,20 Euro pro Quadratmeter werden die Wohnungen hier vermietet. Alle drei Jahre dürfen die Mieten um zehn Prozent steigen. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Mietpreis liegt in St. Wendel bei über 8,50 Euro pro Quadratmeter.
Doch die Wohnungen sind nicht für jeden zugänglich. „Das läuft über sogenannte Wohnberechtigungsscheine. Das ist kein Hexenwerk“, erklärt Innenminister Reinhold Jost (SPD) und verweist darauf, dass es um bezahlbaren Wohnraum geht.
Nur mit Berechtigungsschein
Einen Wohnberechtigungsschein erhält man, wenn man beispielsweise als Alleinstehender maximal 33.000 Euro brutto im Jahr verdient. Für den Immobilienbesitzer ist ein solcher Bau vor allem durch die Förderung interessant. Das seit Juli geltende Wohnraumförderungsgesetz des Saarlandes vergibt über bis zu 30 Jahre laufende Darlehen mit einem Prozent pro Jahr, außerdem werden bis zu 3000 Euro pro Quadratmeter gefördert.
„Aktuell ging es uns in erster Linie auch darum, da wir ja von Hause aus Bauunternehmer sind, unsere Mitarbeiter zu beschäftigen“, erklärte Heiko Laux im SR-Interview. Er ist Geschäftsführer der Losheimer Massivbau Laux GmbH, der der Neubau in St. Wendel gehört.
Mehr als 300 Wohnungen geplant
Und es soll nicht das einzige Projekt bleiben: Alleine in den nächsten drei Jahren plant das Unternehmen, rund 300 Wohnungen zu bauen, die mit dem Wohnraumförderungsgesetz gefördert werden sollen. Zur Begründung sagte Laux: „Die letzten Jahre war es einfach so, dass sehr, sehr hochwertige Wohnungen gebaut wurden, die dann auch sehr teuer vermietet wurden, die dann auch am Bedarf vorbei gebaut wurden.“
Der St. Wendeler Neubau ist allerdings nicht das einzige geförderte Projekt. Aktuell wird im Saarland der Neu- bzw. Umbau von über 110 Mietwohnungen auf Basis des Gesetzes gefördert, dazu kommen zehn Eigentumshäuser. Nach Angaben des Innenministeriums wurden alleine in diesem Jahr Förderzusagen über mehr als 16 Millionen Euro erlassen.
Innenminister Jost erhofft sich durch das neue Gesetz allerdings künftig noch mehr Investoren, die sich im Bereich des sozialen Wohnungsbaus engagieren wollen.
Über dieses Thema hat auch die SR 3 Region am Mittag vom 28.10.2024 berichtet.