Mit einer Kelle wird das Essen auf Teller verteilt.

Saarland DRK-Kreisverband Homburg: 64.000 Euro Schulden bei Schulcaterer

Stand: 12.11.2024 20:01 Uhr

Das Deutsche Rote Kreuz in Homburg hat Insolvenz angemeldet. Der Träger ist unter anderem für die Nachmittagsbetreuung an vier Schulen in Homburg zuständig. Dort gibt es jetzt großen Ärger. Denn der Zulieferer für das Schulessen wartet seit Monaten auf sein Geld – und das, obwohl die Eltern schon längst bezahlt haben.

Florian Possinger

Vergangene Woche hat der DRK-Kreisverband Homburg Insolvenz anmelden müssen – das Konto sei leer, ein Neuanfang für das DRK und seine sozialen Dienstleistungen nur noch per Insolvenz möglich. Und das hat Folgen: Einer Großküche aus St. Ingbert fehlen nun über 60.000 Euro.

Die Pirrung Monsterlecker GmbH beliefert im Auftrag des DRK-Kreisverbandes Homburg vier Schulen mit Mittagessen. Bereits seit dem Sommer habe es aber Probleme bei der Bezahlung der Dienstleistung gegeben. Das DRK habe nur kleine Beträge oder gar nicht gezahlt.

Das Resultat: eine Art Krisengipfel mit allen Beteiligten. Dort seien Vereinbarungen getroffen worden, an die sich das DRK allerdings nicht gehalten habe, berichtet Hubert Pirrung, Geschäftsführer bei der Monsterlecker GmbH. "Und damit war dann auch relativ schnell klar, das ist hier unseriös, jetzt geht es nicht mehr weiter."

DRK-Geschäftsführerin spricht von Fehlern

Das DRK Homburg war wohl schon lange in finanzieller Schieflage. Die Geschäftsführerin Nicole Adolph ist vor drei Jahren eigentlich angetreten, um die Lage zu verbessern. Erfolglos, wie es nun scheint. Dass die Insolvenz und der finanzielle Verlust für die Monsterlecker GmbH nicht mehr abgewendet werden konnte, tue ihr leid. Es seien Fehler gemacht worden.

"Das Lastschriftmandat wurde erteilt. In dem Sinn zweimal. Der erste Versuch war ein banaler Schreibfehler." Der zweite Fehler soll bei der Bank gelegen haben. "Weil das intern nicht an die richtigen Stellen weitergeleitet wurde, sodass das nicht funktioniert hat."

Schulessen vorübergehend gesichert

Das Geld, dass die Eltern fürs Mittagessen ihrer Kinder bereits im Voraus bezahlt haben ist durch die Insolvenz weg. Chipkarten für die Mensa: wertlos.

Immerhin: Die Stadt Homburg ist unmittelbar eingesprungen und übernimmt nun die Rolle des DRK, bis eine bessere Lösung gefunden ist. Monsterlecker beliefert die Schulen also weiterhin, trotz der 64.000 Euro Verlust.

Wie es beim DRK Homburg weitergeht, ist vollkommen offen. Die Monsterlecker GmbH überlegt jedoch rechtliche Schritte wegen Insolvenzverschleppung einzuleiten.

Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht im SR Fernsehen am 12.11.2024 berichtet.

Mehr zum Thema Schulessen