Auch am Donnerstag wurden die Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Rheinland-Pfalz fortgesetzt - mit einer Kundgebung in Andernach.

Rheinland-Pfalz Warnstreiks in Rheinland-Pfalz - Demonstration in Andernach

Stand: 13.03.2025 16:18 Uhr

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Rheinland-Pfalz sind am Donnerstag fortgesetzt worden. Eine große Kundgebung gab es in Andernach.

Rund 1.000 Streikende kamen nach Angaben der Gewerkschaft ver.di in Andernach zusammen. Sie versammelten sich am Bollwerk und zogen zum Markt, wo eine Kundgebung stattfand.

Aufgerufen waren alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst aus dem nördlichen Teil des Bezirks Mittelrhein.

Am Freitag beginnt in Potsdam die dritte Verhandlungsrunde für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen.

Am Mittwoch hatten sich bereits zahlreiche Beschäftigte an einer Demonstration in Kaiserslautern beteiligt.

Player: videoKaiserslautern: 1.000 Beschäftigte bei Warnstreik-Kundgebung

Kaiserslautern: 1.000 Beschäftigte bei Warnstreik-Kundgebung

ÖPNV in Mainz noch bis Freitag betroffen

Bis Freitagfrüh werden einige Buslinien in Mainz bestreikt, weil die Wiesbadener ESWE Verkehr bis dahin vom Arbeitskampf betroffen ist. Das gilt für die Linien 6, 9, 28, 33 und 74.

Abgestellte Busse der ESWE Verkehrsgesellschaft stehen im Busdepot in Wiesbaden. Der mehrtägige Streik bei der ESWE hat auch Auswirkungen auf den Busverkehr in Mainz.

Abgestellte Busse der ESWE Verkehrsgesellschaft stehen im Busdepot in Wiesbaden. Der mehrtägige Streik bei der ESWE hat auch Auswirkungen auf den Busverkehr in Mainz.

Müllabfuhr, ÖPNV, Kitas, Krankenhäuser, Verwaltungen im Warnstreik

Seit Wochenbeginn hatten sich die Warnstreiks auf alle Landesteile in Rheinland-Pfalz ausgewirkt. Viele Busse blieben am Montag, Dienstag und Mittwoch in ihren Depots, zahlreiche Kindertagesstätten waren geschlossen, vor allem in der Westpfalz. Betroffen waren auch die Arbeitsagenturen, mehrere Krankenhäuser, Stadtverwaltungen, Müllabfuhren sowie die US-Armee, deren Zivilbeschäftigte ebenfalls an den Warnstreiks beteiligt waren.

GEW: "Arbeitgeber ducken sich weg"

Kathrin Gröning, Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW in Rheinland-Pfalz, betont, die Beschäftigten erwarteten einen Abschluss, der ihr berufliches Engagement würdige und die Arbeit in den Kindertageseinrichtungen anerkenne. Sie kritisiert die kommunalen Arbeitgeber: Diese würden sich wegducken, wenn es um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Bezahlung ginge. Für den Fall, dass die dritte Verhandlungsrunde vom 14. bis 16. März kein Ergebnis bringt, kündigt die GEW weitere Streikmaßnahmen an.

Gewerkschaften fordern mehr Lohn und Entlastung

Seit dem 24. Januar 2025 verhandeln die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes mit dem Bund und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) über eine Gehaltserhöhung für die Beschäftigten.

Die Gewerkschaften fordern eine Entgeltsteigerung von acht Prozent, mindestens 350 Euro, eine Laufzeit von zwölf Monaten sowie Entlastung und zusätzliche freie Tage.

Sendung am Do., 13.3.2025 6:30 Uhr, SWR1 RP Nachrichten