Blaualgen im Badesee verderben den Badespaß (Archiv)

Rheinland-Pfalz Drei Badeseen in Rheinland-Pfalz akut mit Blaualgen belastet

Stand: 23.07.2024 14:15 Uhr

In den meisten der mehr als 60 Badeseen in Rheinland-Pfalz lässt es sich bedenkenlos schwimmen und baden. Ein paar Ausnahmen gibt es aber - weil sich Blaualgen ausbreiten.

Eintauchen in die Sommerferien: Die meisten der offiziellen Badeseen in Rheinland-Pfalz haben eine gute Wasserqualität - mit ein paar Ausnahmen. Bei drei Seen bestehe derzeit eine Blaualgen-Warnstufe, sagte ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU).

Demnach wurden bei der Krombachtalsperre, dem Stadtweiher Baumholder und dem Baggersee Diez (Stand: 23. Juli) Massenentwicklungen der Bakterien festgestellt. Das algenhaltige Wasser kann etwa Übelkeit, Durchfall oder Hautausschläge auslösen, vor allem dann, wenn es verschluckt wird oder an Schleimhäute gerät.

Grünliche Schlieren auf einem Badesee - Blaualgen breiten sich aus

Blaualgen trüben den Badespaß

Kein Badeverbot - auch nicht bei Blaualgen

Wenn in einem See grün-blaue Schlieren an der Wasseroberfläche treiben, sollten sich Badegäste daher lieber eine andere Stelle zum Schwimmen suchen. "Insbesondere Kleinkinder sollten das Wasser nicht schlucken oder damit in Berührung kommen", sagte der LfU-Sprecher. Zu viel verschlucktes Wasser kann bei Kleinkindern lebensgefährlich werden. Ein generelles Badeverbot für die Seen in der Warnstufe bestehe aber nicht.

Warnstufen bei Blaualgen in Gewässern

Cyanobakterien (Blaualgen) sind in der Lage, Giftstoffe zu bilden. Treten sie in Massen auf, können Hautkontakt und vor allem das Verschlucken des algenhaltigen Wassers Gesundheitsbeschwerden wie etwa Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bindehautentzündung und Hautausschläge hervorrufen. Bei Cyanobakterien-Chlorophyll-Konzentrationen von mehr als 15 Mikrogramm pro Liter Seewasser, dadurch bedingten Sichttiefen von unter einem Meter oder deutlich sichtbaren Blaualgenschlieren an der Wasseroberfläche werden Warnhinweise veröffentlicht. Bei sehr hohen Cyanobakteriendichten mit Chlorophyll-Konzentrationen von mehr als 75 Mikrogramm pro Liter Seewasser, Sichttiefen weit unterhalb von einem Meter oder geschlossenen "Blaualgenteppichen" an der Wasseroberfläche kann ein Badeverbot verhängt und das betroffene Gewässer gesperrt werden. Quelle: Landesamt für Umwelt RLP

Vergiftungsgefahr für Hunde

Nicht nur für Kleinkinder, auch für Hunde kann das Trinken des kontaminierten Wassers zu schwerwiegenden Vergiftungen führen. Eine Vergiftung kann unter anderem durch Lethargie und Schwäche sowie blasse oder bläuliche Schleimhäute entdeckt werden. Die Vierbeiner können dann an Lähmungen und Krampfanfällen sowie an Durchfall und Erbrechen leiden. Da eine Vergiftung für Hunde tödlich enden kann, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.

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Keine Probleme bei den meisten Seen

In den meisten Seen in Rheinland-Pfalz lässt es sich aber bedenkenlos schwimmen und baden. Das bestätigte auch der EU-Badegewässerbericht von 2023. Fast alle der 66 Badegewässer im Land entsprechen den Anforderungen der EU-Badegewässer-Richtlinie, so das Umweltministerium. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte vor dem Sprung ins Wasser aber nach Hinweisschildern Ausschau halten: "Immer auf die Hinweise vor Ort achten - das ist das A und O", so der LfU-Sprecher.

Sendung am Di., 23.7.2024 5:00 Uhr, Guten Morgen RLP, SWR1 Rheinland-Pfalz