Nordrhein-Westfalen Wintersonnenwende: Jetzt werden die Tage wieder länger
Schon wenige Tage vor Weihnachten kann man sich über die Wintersonnenwende freuen. Ab Samstag werden die Tage wieder länger.
Am Samstag um 10.20 Uhr haben wir es geschafft: Dann ist Wintersonnenwende, der astronomische Winteranfang. Viel entscheidender für die meisten Menschen ist jedoch, dass ab dann die Tage wieder langsam länger und heller werden. Bei der Wintersonnenwende steht die Sonne so flach über dem Horizont wie sonst nie im Jahr. Sie geht spät auf und früh wieder unter. An keinem Tag ist die Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang kürzer.
Wobei diese Zeitspanne durchaus unterschiedlich ist, je nachdem wo man sich befindet. In Glücksburg beispielsweise, der am nördlichsten gelegenen Gemeinde Deutschlands, beträgt sie am 21. Dezember 7 Stunden und 12 Minuten. Im bayerischen Sonthofen hingegen, der südlichsten Gemeinde Deutschlands, liegen zwischen Sonnenauf- und -untergang 8 Stunden und 26 Minuten. Dort können sich die Bewohner also über mehr als eine Stunde mehr Tageslicht freuen.
Der Grund für diese Süd-Nord-Gefälle ist die Neigung der Erdachse gegenüber der Ebene, in der die Erde um die Sonne kreist. Sie beträgt 23,5 Grad. Dadurch steht die Sonne bei der Wintersonnenwende senkrecht über der Südhalbkugel.
Astronomische Jahreszeiten
Je weiter man sich dann im Norden der Nordhalbkugel befindet, desto später erscheint sie am Horizont und desto eher verschwindet sie dort auch wieder. Die Folge: Die Tage im Norden sind kürzer als im Süden.
Auch in NRW sind die Tage länger, desto weiter man nach Süden kommt. In Hellenthal in der Eifel, der südlichsten Gemeinde NRWs beträgt die Zeitspanne zwischen Sonnenauf- und -untergang am Samstag 7:59 Stunden. In Rahden, ganz im Norden NRWs jedoch nur 7:39 Stunden.
Ein Trost für die Bewohner dort: An keinem anderen Ort in NRW ist es am Tag der Sommersonnenwende im Juni länger hell, als bei ihnen. Dann ist das Süd-Nord-Gefälle nämlich umgekehrt.
Die Wintersonnenwende ist neben dem astronomischen auch der kalendarische Winteranfang. Sie fällt meist auf den 21. Dezember - außer in Schaltjahren. Der Grund dafür ist, dass ein Sonnenjahr knapp sechs Stunden länger ist als ein Kalenderjahr. So verschiebt sich der Zeitpunkt jedes Jahr um ein Stück nach vorne und wird dann in Schaltjahren wieder nach hinten gesetzt
Ja, auch das Weihnachtsfest hat mit der Wintersonnenwende zu tun. Als es zum ersten Mal im vierten Jahrhundert gefeiert wurde, legte man es auf den 25. Dezember. An diesem Tag wurde die Sonnenwende von vielen germanischen und nordischen Völkern gefeiert, zudem gedachten die Römer am 25. Dezember dem Geburtstag des Sonnengottes Sol Invictus.
Wegen des Unterschieds zwischen Sonnen- und Kalenderjahr rutschte der Tag der Wintersonnenwende aber immer weiter nach vorne. Erst mit der Einführung des Gregorianischen Kalenders gegen Ende des 16. Jahrhunderts kam Ordnung in das System.
Unsere Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- WDR-Wetterredaktion
Über dieses Thema berichten wir im WDR am 21.12.2024 auch im Hörfunk: WDR 5 Morgenecho, ab 6 Uhr.